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Schnittlauch und Salat

In jedem Garten, und sei er auch noch so klein, finden sich Schnittlauch und Kopfsalat. Sie können als Leit-Kulturarten des Hausgartens bezeichnet werden.

.Würzendes Blattgrün
Der Schnittlauch ist eine mehrjährige Staude, die mehrmals im Jahr beerntet werden kann. Je öfter er geschnitten wird, desto kräftiger treibt er nach. Stehen die Pflanzen im Sommer zu trocken, sterben sie ab. Der Garten-Schnittlauch hat in den Alpen auch einen wilden Verwandten: Der Alpen-Schnittlauch wächst auf Sumpfwiesen und feuchten, steinigen Hängen.

Zwiebelhorst
Auch die mehrjährige Winterheckezwiebel ist eine alte Kulturpflanze bäuerlicher Hausgärten. Sie ist weniger wärmebedürftig als der Schnittlauch und treibt im Frühjahr vor diesem aus.

. Salat ist die Zuspeise zu traditionellen Gerichten wie Knödel oder Südtiroler Schlutzkrapfen (Nudeln mit Spinat-, Topfen- oder Erdapfelfülle). Der Salat des Winters war und ist das gesäuerte Rübenkraut und das Sauerkraut.
Der Salat des Sommers ist der Kopfsalat, der täglich frisch im Garten geerntet wird. Der Lattich-Salat ist eine Kulturpflanze der Ägypter, Griechen und Römer. Der Kopfsalat ist erst im 16. Jahrhundert – vermutlich in Klostergärten – gezüchtet worden, von wo aus er auch Verbreitung fand. Die Blätter vieler Wildpflanzen lassen sich als Salat besammeln. Diese lieferten über Jahrtausende jene Blätter, die man roh als ‘Salat‘ oder gekocht als ‘Spinat‘ aß. Ein Beispiel dafür sind verschiedene Ampferarten oder Vertreter der Gänsefussgewächse.
Unser alltägliches Wort ‘Salat‘ entstammt dem italienischen insalata (gesalzene Speise; vom lateinischen sal = Salz). Als römische Zubereitung ist das Kochen des Lattich-Salates mit Olivenöl, Essig und Salz überliefert.

. Lattich-Salat
Der gebräuchlichste Salat ist der in vielen Sorten angebaute Lattich-Salat. Die aufgeschossenen Stängeln enthalten einen weissen und bitteren Milchsaft. Von diesem leitet sich sein lateinischer Name lactuca (Milch) ab. Der Lattich-Salat ist eine einjährige Pflanze und geht in Blüte, wenn die Tage länger sind als die Nächte.

Salatvielfalt
Bäuerinnen in Südtirol erinnern sich insbesondere an die Sorten ‘Maikönig‘ und ‘Brasilianer‘, die auch heute noch gepflanzt werden. Der ‘Maikönig‘ ist nicht besonders schossfest und geht bald in Blüte. Daher säen die Bäuerinnen als Salat für den Sommer den Krachsalat ‘Brasilianer‘. Als Herbstsalat wurden und werden verschiedene Sorten der Zichorien-Salate angebaut: Endivie, Zuckerhut oder Radicchio. Sie haben ein gröberes Blatt als der Lattich-Salat und vertragen tiefere Temperaturen.