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Lebenswerte Kulturlandschaft
Das Berggebiet braucht eigene Sortenprüfungen und eine eigene Saatgutproduktion.
Prüfung alter und neuer Sorten in Filisur. Im Hintergrund das Landwasserviadukt der Rhätischen Bahn. Sorten, die im Unterland gut sind, sind nur bedingt brauchbar in höheren Lagen. Ein drei Jahre dauernder Parzellenversuch auf biologisch bewirtschafteten Betrieben in Mittelbünden zeigte, dass die modernen Weizensorten einen ca.15% geringeren Korn- und Strohertrag bringen als der im Berggebiet heimische Kärntner Frühweizen.
Der Kärntner Frühweizen wird schon seit 40 Jahren angebaut. Die Züchtung hat zu einem Rückschritt bei der Eignung der Sorten für das Berggebiet geführt. Die modernen Sorten sind zu sehr von Kunstdünger abhängig.
Das Potential für biologischen Sommerweizen dürfte bei 35 bis 40 kg Körner pro Are liegen. Neuerdings sind Stämme selektioniert, die unter extensiven Verhältnissen gute Erträge bringen sollen. Es gibt unter den Stämmen, die die Forschungsanstalt für Agrarökologie und Landwirtschaft 1998 zum Testen zur Verfügung gestellt hatte, einige, die sich in den Parzellenversuchen besser bewährten als die gängigen Sorten.
Abb. 1: Erhaltung alter Sorten, dort wo sie entstanden sind, am Beispiel des Sortengartens in Erschmatt im Rhônetal. (Bild: R. Vonmoos).
Abb. 2: Mit den Kulturpflanzen werden auch ihre Begleiter erhalten z.B. das Adonisröschen. (Bild: R. Vonmoos).
Abb. 3: Wenn die Bewohner der Alpentäler es wünschen, sind weiterhin solche Bilder möglich. Barbla und Martina Pua in einem Weizenfeld bei Sent (Unterengadin).
Abb. 4: Preiswertes Wurzelbrot und Rollgerste aus den Bergen.