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Rüben
Die Rübe des Berggebietes ist die Wasserrübe. Sie wird auch Kraut-, Herbst-, Stoppel- oder Ackerrübe genannt. Die Namensgebung zeichnet ein Porträt der Pflanze.
Landsorte aus Altrei (Südtirol). In Tirol gibt es zahlreiche Landsorten der Herbstrübe. Im Bild eine Landsorte aus Altrei. Sie wurde nicht auf Einheitlichkeit, sondern auf eine Formen- und Farbenvielfalt der Rüben ausgelesen. In Graubünden sind leider keine Sorten erhalten geblieben. Der Anbau der Herbstrübe in Graubünden ist aber in zahlreichen Quellen belegt.
Ein Feld, zwei Ernten
Die Bezeichnungen Stoppel- und Ackerrübe verdankt die Rübe ihrer Anbauweise: Mitte Juli wird sie auf die umgebrochenen Stoppel der abgeernteten Getreidefelder gesät.
Im Oktober kann die Herbstrübe als zweite Frucht des Ackers geerntet werden.
Abb. 1: Rübenkraut Die Höhengrenze des Anbaus von Rüben – oder Räben, wie sie in der Schweiz heissen – liegt über jener des Weisskrautes. Im rauen Sarntal (Südtirol) ist das traditionelle Kraut des Winters das Rübenkraut.
Abb. 2: Frische Triebe für den Winter Historisch jung dürfte die Nutzung der ‘Ruabkeime‘ sein: Die im Herbst geernteten Rüben werden im Keller gelagert, die gebleichten Triebe geerntet und als vitamin- und bitterstoffreiche ‘Ruabkeime‘ im Winter gedünstet oder als Blattsalat gegessen.
Abb. 3: Krautfass Die Wasserrübe hat einen hohen Wasseranteil. Das beim Einsäuern entstehende Krautwasser wurde auch als entzündungshemmendes Heilmittel geschätzt.