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Terrassen sichern die Produktion

Terrassen bieten Kulturpflanzen ideale Bedingungen. Sie sind oft tiefgründig und reich an Humus. Die Lage garantiert ein warmes Klima.

.Die bronze- oder eisenzeitlichen Ackerterrassen von Ramosch Chantata liegen auf der erstaunlichen Höhe von 1550 m.ü.M. (8./7. Jh. vor Chr., Archäologischer Dienst GR). Sie wurden in den letzten Jahrhunderten nur noch viehwirtschaftlich genutzt.Die prähistorischen Terrassen sind wohl durchdachte Anlagen. Betrachtet man sie oberflächlich, dann sind es leicht geneigte Flächen, die sich stufenweise in einen Hang eingliedern.

Eine genauere Untersuchung der Bodenprofile zeigt wie erstaunlich tiefgründig und reich an Humus der Boden ist. Diese Böden erinnern am meisten an die fruchtbaren Schwarzerde-Böden der Ukraine, oder an humusreiche Gartenböden. Es sind ideale Wärme-, Wasser- und Nährstoffspeicher.

Sie entstanden, weil die ersten Siedler von benachbarten Flächen Erde für die Anlage der Terrassen holten. Die Produktivität dieser Böden ist höher als die unserer gewöhnlichen Äcker. Die Böden sind zur Talsohle hin in der Regel flachgründiger. Der Wasserbedarf ist hier grösser. Dank ausgeklügelten Bewässerungssystemen konnten die Landwirte auch hier die Ertragskraft der Böden steigern.

Die Talsohle selber wurde ursprünglich der Graswirtschaft vorbehalten, erst in neuester Zeit wird auch hier Ackerbau betrieben. Die meisten Terrassen sind für den Mähdrescher zu schmal und zu steil.


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Abb. 1: Die Mächtigkeit der sehr humosen Braunerdeschicht dieser prähistorischen Terrassen in Ramosch ist bis 5 mal so gross wie die Humusschicht eines natürlich gewachsenen Bodens. (Bilder: A. Abderhalden)
Abb. 2: Felszeichnungen Pflugszenen: Rinder zogen den Pflug. Dieser leistete grosse Hilfe bei der Feldarbeit.
Abb. 3: Ältester Pflug Ältester Pflug aus Eichenholz von Lavagnone bei Desenzano am Gardasee aus der Frühbronzezeit (18./19. Jh. vor Chr.). Zu dem Pflug gehörte ein Metallteil (grau), das die Erde aufriss. (Museo del Castello del Buonconsiglio, Trento).