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Home > Wanderung zwischen Zeit und Raum > Fotoparcours: "Pakistan und Umgebung"
Fotoparcours: "Pakistan und Umgebung"
Foto von Massimiliano Fusari

von Massimiliano Fusari

  1. Die Aschura-Prozessionen von Karachi (Februar-März 2003)
  2. Ein Spaziergang in Karachi (Februar-März 2003)
  3. Die afghanischen Wahlen in Iran (Oktober 2004)

Kulturzentrum Trevi, Kapuzinergasse 28, Bozen
täglich 10-18, Donnerstags 10-20

Freier Eintritt

„...Die Fotografie ist wie keine andere Kunst, ein Spiegel, der das zeigt was wir nicht
 

oder was wir von uns selbst nicht wissen wollen. Das Tuch, welches das Bildnis des Dorian Gray verhüllt, versteckt auch unsere intimsten Geheimnisse, Ängste oder Wünsche.
Der eine kann den ikonografischen Weg der Aschura als Bestätigung dafür lesen, dass die Moslems grob und unzivilisiert sind, andere werden sie, mit einem Begriff, den die Engländer im letzten Jahrhundert einführten, als "ethnisch" bezeichnen und darüber vergessen, wie lange die Italiener in Europa und Amerika "ethnisch" waren und wiederum andere werden die Dynamik einer religiösen Dialektik wiederfinden, die unser Katholizismus erst vor kurzem und nicht zur Gänze reformiert hat. Wenn diese Ausstellung also folglich einen Anspruch erhebt, ist es sicher jener, Neugierde zu wecken, Zweifel und Fragen aufzuwerfen und zwar weit mehr als jener, Wahrheiten zu untermauern, welche aus überlieferten Vorurteilen stammen...“

(Massimilano Fusari)

Was verbindet so entfernte Ereignisse wie das Aschura-Fest und die afghanischen Wahlen in Iran? Nun, beide werden zur persönlichen Entdeckungsreise in die Vielfalt der muslimischen Welt, um einzigartige Aspekte einer Wirklichkeit zu erzählen, die zu Recht oder Unrecht als Monolith empfunden wird. Die Aschura-Gedenkfeier zum Beispiel, die in der pakistanischen Stadt Karachi fotografiert wurde, ist die grausame aber wahrheitsgetreue Darstellung eines Glaubens-bekenntnisses der muslimischen schiitischen Minderheit. Die frommen Schiiten bezeugen bei dieser Gelegenheit, nach vorgegebenen Regeln, aber in persönlicher Art, ihren Schmerz über die Grausamkeit, mit der der Enkel des Propheten getötet wurde. Zur selben Zeit gedenkt auch die sunnitische Mehrheit, und das ist der einzig bekannte Fall dieser Art, desselben Ereignisses mit einer Prozession, die, in ihrer unbewussten Anlehnung an den Hinduismus, den starken Synkretismus des indischen Subkontinents ausdrückt. Neben den Bildern dieser religiösen Feierlichkeiten finden sich Fotos aus der Stadt, mit Kindern, die im Shelvar Kamiz Fußball oder Kricket spielen und Aufnahmen von Menschen, die die tropische Sonne genießen. Die Bilder aus Teheran sind eine Chronik der afghanischen Präsidentschaftswahl, die am 9. Oktober 2004 zwischen Afghanistan, Pakistan und Iran stattgefunden hat. Sie bezeugen, dass Veränderungen jederzeit möglich sind, auch wenn sie eine gut durchdachte und sanfte Vorgangsweise erfordern, wie die umfangreichen Wahlvorbereitungen beweisen, welche die UNO unternommen hat, um diesen historischen Tag für Afghanistan vorzubereiten.

Massimiliano Fusari hat die letztgenannte Reportage photografiert, während er sich anlässlich der Wahlen als UNO-Beobachter im Iran befand.

Massimiliano Fusari wurde 1972 unter dem Sternzeichen Widder geboren.
In Venedig studierte er orientalische Literatur und Sprache und beschloss sein Studium mit einer Abhandlung über die Außenpolitik Irans in bezug auf den damals unbekannten Taliban (1999). Fusari erhielt ein Stipendium und spezialisierte sich mit einem Master in Medienantropologie bei der bekannten University of London. Dafür schrieb er eine Arbeit über die on-line Identität der politischen Oberschicht im Iran. Seither ist er als Forscher und Fotoreporter im Bereich zwischen dem mediterranen Afrika und Pakistan tätig, Gegenden in denen er mehrmals für Forschungsprojekte, Privatfirmen, öffentliche Institutionen und die UNO gearbeitet hat. Als Fotograf zieht er einen sympathetischen Ansatz der Wirklichkeit, die er fotografiert, vor. Er hält Jacovitti für eine großartige Inspirationsquelle und möchte, “wenn er einmal groß ist” ein italienischer Salgado werden.
Dies ist seine erste Personalausstellung.

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