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Veranstaltung informiert zu fairem Handel im Westjordanland
Landesamt für Freiwilligenwesen und Solidarität organisiert Infoabend zu nachhaltige Entwicklung sozialer und solidarischer Kleinst- und Kleinunternehmen in palästinensischen Gebieten
BOZEN (LPA). Das Projekt Ibtkar for Social Change im Westjordanland zielt auf die Verbesserung des Zugangs von Genossenschaften und Frauen zu Finanzprodukten, beispielsweise zu Mikrokrediten, sowie die Unterstützung von Kleinstkreditinstituten durch die Einrichtung eines Garantiefonds ab. Die Initiative, benannt nach dem arabischen Wort "Ibtkar" für Innovation, wird durch die Italienische Agentur für Entwicklungszusammenarbeit AICS (Agenzia italiana per la Cooperazione allo Sviluppo) und das Land Südtirol finanziert.
Im Rahmen des Projekts hat das Landesamt für Freiwilligenwesen und Solidarität am 10. April die Informationsveranstaltung "Solidarische Wirtschaft in Konflikten: Stimmen aus dem Westjordanland von heute" im Landhaus 1 in Bozen organisiert, bei der der faire Handel im Westjordanland im Fokus stand. In einer Zeit schwerer Instabilität für den gesamten palästinensischen Kontext hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, Analysen und direkte Erfahrungen von palästinensischen Referentinnen und Referenten zu hören. So beleuchtete Ubai Aboudi, Direktor des Bisan-Zentrums für Forschung und Entwicklung und Wirtschaftswissenschaftler, den Kontext des fairen Handels im Westjordanland und legte dabei einen Schwerpunkt auf die Risiken, Chancen und Grenzen des Wachstums. Duaa Barakat, außerordentliche Professorin für Wirtschaft an der palästinensischen Al Quds University in Jerusalem, berichtete über eine Untersuchung der Wirtschaftsmodelle des fairen Handels sowie die Rolle und Auswirkungen von Mikrofinanzierung.
Einblicke gaben auch Mitarbeiterinnen der Ibtkar-Partnerorganisationen: Linda Pescini von Oxfam führte die Herausforderungen der Zusammenarbeit im aktuellen Kontext im Westjordanland aus – von operativen Schwierigkeiten über Interventionsstrategien bis hin zu Zukunftsperspektiven bei der Unterstützung lokaler Gemeinschaften. Und Francesca Forte von Cospe analysierte die Beziehung zwischen wirtschaftlicher Gerechtigkeit und Rechten sowie die Rolle des Projekts Ibtkar for Social Change beim Schutz der Rechte im Rahmen der wirtschaftlichen Entwicklung.
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch ein Referat von Judith Notdurfter, Direktorin des Amtes für Freiwilligenwesen und Solidarität, über die Bedeutung und den Mehrwert der Südtiroler Landesverwaltung bei Ibtkar. Das Projekt wird vom Land Südtirol kofinanziert; es ist neben Oxfam, Cospe, ACAD Finance, ACAD NGO, Reef Finance und Banca Etica Projektpartner.
LPA/red