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Lokalaugenschein bei Projekten des Landes Südtirol in Srebrenica und Tuzla

Eine Südtiroler Delegation hat sich kürzlich ein Bild von dem Fortschritt der Projekte, die in Bosnien-Herzegowina in Zusammenarbeit mit dem Land entstehen, gemacht. Dabei haben die Südtiroler Vertreter von Land, Alexander-Langer-Stiftung und dem Verein "Beppe e Rossana Mantovan" in Srebrenica und Tuzla den Stand der bereits in Angriff genommenen Projekte begutachtet und neue ins Auge gefasst.

Alexandra Pöder (Land) und Maurizio Patat (Verein Beppe e Rossana Mantovan) mit dem Bürgermeister von Srebrenica Camil Durakovic (links).

Bei einem Treffen mit dem Bürgermeister von Srebrenica, Camil Durakovic, begutachtete die Südtiroler Delegation den Fortschritt des vom Land Südtirol unterstützten Projektes zur Wasserversorgung einer Schule und 40 Familien im 15 km von Srebrenica entfernt gelegenen Osmače. Die erste Bauphase dürfte im Frühjahr abgeschlossen sein. Die Gemeinde Srebrenica wird um weitere Unterstützung für die zweite Phase, die Verlängerung der Wasserleitung, ansuchen. Die Delegation überbrachte zudem Grüße von Landeshauptmann Arno Kompatscher, der sich kürzlich mit Vertretern von "Adopt", einer Gruppe Jugendlicher aus Srebrenica, getroffen hatte. Kompatscher bekräftigte, dass das Land weiterhin mit Srebrenica zusammenarbeiten möchte, wie bereits im 2013 unterzeichneten Einvernehmensprotokoll festgelegt. Die mit dem Langer-Preis 2015 ausgezeichnete Gruppe "Adopt" setzt sich für die Erhaltung der Erinnerung und die Förderung des interethnischen Dialogs der 8000 Einwohner zählenden Bevölkerung der Gemeinde Srebrenica ein, die sich zu gleichen Teilen aus Moslems und Serben zusammensetzt. Auf Initiative von "Adopt" wurde mit Unterstützung des Landes Südtirol in Srebrenica ein Dokumentationszentrum eingerichtet, zugleich Treffpunkt vieler Jugendlicher, auch zahlreicher Nachkommen der Verstorbenen und Überlebenden des Völkermords.

Der Bürgermeister von Srebrenica unterstrich, dass die Zusammenarbeit mit dem Land Südtirol beispielhaft und einzigartig sei, da sie sich von den vielen einzelnen Initiativen humanitärer Hilfe unterscheide, die kaum langfristige Spuren hinterlassen hätten. Das Stadtbild ist heute nach wie vor vom Kriegsgeschehen gezeichnet, da der Wiederaufbau aufgrund der komplizierten Umsetzung der Ergebnisse des Abkommens von Dayton nur sehr langsam fortschreitet, was die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Landes zusätzlich hemmt. Der Bürgermeister von Tuzla, Jasmin Imamović erinnerte daran, dass sich in der Stadt viele italienische Staatsbürger aufhalten, zum Teil Nachkommen von Einwanderern aus dem Trentino. Er lud Südtiroler Firmen ein, in das Gebiet zu investieren und an der Herbstmesse "Energa" teilzunehmen. Bereits jetzt sind einige Firmen aus Südtirol und dem Trentino in dem Gebiet tätig, vor allem im Bereich erneuerbare Energien.

Anschließend besuchte die Delegation die Brücke am Fluss Solina in Tuzla, die bei einer Überschwemmung im Frühjahr des vergangenen Jahres zerstört und nun mit Hilfe des Landes Südtirol wieder aufgebaut worden war. Für die Bewohner ist die Brücke besonders bedeutend, da sie zu 15 Wohnhäusern führt und zu jenem Stadtteil, in dem der Wochenmarkt abgehalten wird.

cri

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