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Zweitheißester Sommer seit Messbeginn geht heute zu Ende
Heute (31. August) endet der meteorologische Sommer - und er geht als zweitheißester Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen in die Südtiroler Wettergeschichte ein. Die Temperaturen lagen zwei bis zweieinhalb Grad Celsius über dem langjährigen Durchschnitt der Jahre 1981-2010, berichten die Meteorologen des Landeswetterdienstes.
Drei extreme Hitzwellen Anfang und Mitte Juli sowie Anfang August ließen Wetterrekorde purzeln. Noch nie war es so lange so extrem heiß wie heuer: In Bozen wurden 22 Tage mit über 35 Grad Celsius gemessen - im Sommer 2003 waren es hingegen 21 Tage. Auch bei den Tropennächten wurde heuer ein neuer Rekord gebrochen: In der Landeshauptstadt gab es 29 Nächte, in denen die Temperatur nicht unter 20 Grad absank - der bisheriger Spitzenreiter war der Sommer 2010 mit 22 Tropennächten. Die wärmste Sommernacht war jene auf den 16. Juli mit 25,7 Grad Celsius.
Warum also wurde der heurige Sommer nicht der heißeste Sommer überhaupt? Den Unterschied zum immer noch dominierenden Rekordsommer 2003 machten zwei kühlere Wetterphasen aus, antworten die Landesmteorologen. Heuer traf die Schafskälte Mitte Juni pünktlich ein, und auch nach dem Maria Himmelfahrts-Wochenende gingen die Temperaturen für einige Tage zurück.
Die höchste Temperatur des Sommers wurde an gleich zwei Tagen gemessen: 38,3 Grad Celsius am 21. Juli und am 7. August, jeweils in Bozen. Die tiefste Temperatur in den Tälern wurde am 24. Juni in St. Veit in Prags mit 3,0 Grad gemessen, im Hochgebirge auf der Schöntaufspitze in 3300 Metern Meereshöhe wurden am selben Tag minus 7,9 Grad verzeichnet.
Der Sommer brachte nicht nur hohe Temperaturen, sondern teils auch akute Trockenheit. Nach dem regenarmen Juli waren davon vor allem das Unterland, der Tschögglberg und der Raum Bozen betroffen. Einige Regenfronten im August linderten schließlich etwas die Trockenheit. Über den gesamten Sommer gesehen waren die Niederschlagsmengen damit in Summe wieder nahezu ausgeglichen.
Ein weiterer Rekord dieses Sommers war die große Anzahl an Gewittern: Das Blitzortungssystem hat in ganz Südtirol 52.000 Blitzeinschläge verzeichnet, das sind fast drei Mal so viele wie im letzten Jahr und auch deutlich mehr als in den Jahren zuvor.
Ein einziger Sommer, resümieren die Landesmeteorologen, bedeutet zwar noch keine Klimaveränderung, doch der Trend der letzten Jahrzehnte zeigt eine eindeutige Erwärmung. Ein solch heißer Sommer ist heutzutage noch ungewöhnlich - am Ende dieses Jahrhunderts wird er wohl zur Normalität werden.
mac