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Ursus ladinicus: Vortrag in St. Kassian
Über den Höhlenbären Ursus ladinicus und die Schätze der Conturineshöhle, der höchstgelegenen Bärenhöhle der Welt, referiert der Paläontologe Herwig Prinoth am Freitag, 21. August, im Kulturhaus Jan Batista Rinna in St. Kassian. Der Vortrag wird in italienischer Sprache gehalten. Der Eintritt ist frei.
Am 23. September 1987 betrat der Hotelier und Bergführer Willy Costamoling aus Corvara zum ersten Mal die Grotte unter der Conturines-Spitze (2800 Meter Meereshöhe) und machte dabei einen Jahrhundertfund: Die Höhle barg einen regelrechten Bärenfriedhof mit über 60 Skeletten des prähistorischen Höhlenbären, der vor rund 40.000 Jahren in diesen Höhen lebte.
In den darauf folgenden Jahren wurde die Höhle von einem Team der Universität Wien unter der Leitung von Professor Gernot Rabeder systematisch ausgegraben, vermessen und erforscht. Das Resultat der Forschungsarbeit war sensationell: Bei den entdeckten Funden handelte es sich um eine neue, nie zuvor beschriebene Bärenart der Größe eines Grizzly-Bären, die zu Ehren der Ladiner Ursus ladinicus benannt wurde.
Das Museum Ladin Ursus ladinicus in St. Kassian bewahrt seit 2011 die originalen Funde aus der Conturineshöhle, wie etwa Knochen, Zähne und Schädel, und vermittelt die Geschichte des Höhlenbären und seines Lebensraumes.
Um den Ursus ladinicus und die Conturineshöhle, den Unterschied zwischen Braun- und Höhlenbären und die Fragen, wie sie in dieser extremen Höhe überleben konnten und warum sie schließlich ausstarben, geht es am kommenden Freitag, 21. August, mit Beginn um 21 Uhr im Kulturhaus Jan Batista Rinna in St. Kassian bei einem Vortrag in italienischer Sprache mit dem Paläontologen und Leiter des Museum Ladin Ursus ladinicus Herwig Prinoth. Außerdem erläutert der Experte die Entstehung der Conturineshöhle und die darin gefundenen archäologischen Schätze, die wertvolle Informationen über das Klima zur Zeit der Höhlenbären und deren Anpassung an die Bedingungen im Hochgebirge liefern.
Weitere Informationen zum Museum Ladin Ćiastel de Tor und zum Museum Ladin Ursus ladinicus sind im Internet unter http://www.museumladin.it/ und unter http://www.museen-suedtirol.it/ nachzulesen.
SAN