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Matura an der Fachschule Laimburg: ein bedeutender Meilenstein
Nun ist es endlich so weit: Erstmals verlassen zehn Schüler die Fachschule für Obst-, Wein- und Gartenbau Laimburg mit einem Maturadiplom in der Hand. Dadurch eröffnen sich den Schülern der Südtiroler Fachschulen neue Chancen auf dem Arbeitsmarkt, aber auch ein Weiterstudium an einer Universität oder Fachhochschule ist möglich.
Zehn Schüler haben im Schuljahr 2014/2015 die Maturaklasse an der Fachschule für Obst-, Wein- und Gartenbau Laimburg besucht und sich intensiv auf die staatliche Abschlussprüfung vorbereitet. Alle zehn wurden zur Prüfung zugelassen und haben diese erfolgreich bestanden. "Die Schüler erzielten hervorragende Ergebnisse von 72 bis 89 Punkten", so der sichtlich stolze Direktor der Fachschule Laimburg, Paul Mair.
Im Unterschied zum vorwiegend praxisorientierten Unterricht während der ersten vier Jahre an der Fachschule stand im fünften Schuljahr der Theorieunterricht im Vordergrund, was für die Schüler mit einigen zusätzlichen Schwierigkeiten verbunden war. Die Schwerpunkte im maturaführenden Lehrgang liegen vor allem auf den Sprachen, der Mathematik und auf den Fächern Landwirtschaftliche Betriebsführung und Angewandte Naturwissenschaften. Eine weitere Herausforderung war auch das Projektmanagement, bei dem die Schüler das erlernte theoretische Wissen anhand eines selbst ausgewählten Fallbeispieles in der Praxis anwenden mussten. Dabei ging es um teils recht komplexe Sachverhalte aus dem beruflichen Leben, wie etwa die Berechnung der Rentabilität eines Hofes bei der Umstellung von der Viehwirtschaft auf den Obstbau oder den Einfluss verschiedener Wässer auf die Biomassenproduktion von Kresse.
Als einer der Höhepunkte im zu Ende gegangenen Schuljahr wird den Schülern sicherlich das Galadiner an der Fachschule Laimburg und die mit dem eingenommenen Geld finanzierte Maturareise nach Lissabon in Erinnerung bleiben. Für die Schüler war dies eine kleine Entschädigung dafür, dass im fünften Schuljahr weit weniger Lehrausgänge auf dem Programm standen, als beispielsweise im vierten Spezialisierungsjahr.
Die Einführung der Berufsmatura bedeutet für die Fachschule Laimburg eine wichtige Qualitätssteigerung. Erstmals in der Geschichte können sich nun auch die Absolventen der Fach- und Berufsschulen beispielsweise an einer Universität einschreiben oder sich für eine Arbeit bewerben, für die ein Maturadiplom als Voraussetzung gilt. Diesem wichtigen Ziel waren jahrelange Verhandlungen zwischen der Südtiroler Landesregierung und der Zentralregierung in Rom vorausgegangen.
Mit dem heurigen Schuljahr wird somit erstmals der schon seit langem geäußerten Forderung Rechnung getragen, dass es keinen Abschluss ohne Anschluss geben dürfe. "Für die Schulgemeinschaft der Fachschule Laimburg stellt dies einen weiteren wichtigen Meilenstein in der Schulentwicklung dar", sagt Direktor Mair.
me