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Regierungschef Renzi in Bozen: Lehrlingswesen als Modell für Italien
"Wir wollen das duale Ausbildungsmodell für Italien kopieren." Das erklärte heute (5. Mai) bei seinem Besuch im Unternehmen Stahlbau Pichler in Bozen Süd Ministerpräsident Matteo Renzi. Dort erhielt der Regierungschef Einblick in Südtirols Berufsschulwesen. Begleitet wurde er dabei von den Landeshauptleuten Kompatscher und Rossi, den Bildungslandesräten und der Unternehmensleitung.
Angesichts der staatsweit großen Jugendarbeitslosigkeit von mehr als 43 Prozent blickt Rom immer öfter nach Südtirol, wo "nur" etwa zwölf Prozent der Jugendlichen ohne Arbeit sind. Die duale Ausbildung und das Lehrlingswesen als Möglichkeit, der Jugendarbeitslosigkeit und der hohen Zahl an Schulabbrüchen entgegen zu wirken, standen somit auch im Mittelpunkt des Interesses von Ministerpräsident Matteo Renzi bei seinem heutigen Südtirolbesuch.
Schauplatz war das Unternehmen Stahlbau Pichler in Bozen Süd, wo Ministerpräsident Renzi vom Flughafen kommend in Begleitung der Landeshauptleute Arno Kompatscher und Ugo Rossi kurz nach 11.00 Uhr eintraf und von den weiteren Landesregierungsmitgliedern, der Leitung und Belegschaft des Unternehmens, Auszubildenden sowie Vertretenden aus Politik, Bildung, Wirtschaft und Arbeitswelt empfangen wurde. Landeshauptmann Kompatscher hieß den Regierungschef zu seinem zweiten Südtirolbesuch innerhalb eines Jahres willkommen. "Nachdem im vergangenen Sommer die Europaregion mit dem Brennerbasistunnel im Mittelpunkt stand, ist es nun die duale Ausbildung, die sicher dazu beträgt, dass die Jugendarbeitslosigkeit in Südtirol wesentlich geringer ist als auf gesamtstaatlicher Ebene", so LH Kompatscher.
"Wir wollen das duale Ausbildungsmodell für Italien kopieren", erklärte der Ministerpräsident nach seinem Rundgang durch den Betrieb. In den Werkhallen des Stahlverarbeitungsbetriebs, der nicht nur am Bau des italienischen Expo-Pavillions sondern acht weiterer Expo-Pavillions beteiligt war, gab der Ministerpräsident eine öffentliche Stellungnahme ab und zwar "schnell, um die Arbeiten nicht zu lange zu unterbrechen".
Das duale Ausbildungsmodell vereine theoretisches Wissen und praktische Fertigkeit, so der Premier, und sei daher nachweislich ein wirksames Mittel, um Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen und Schulabbrüchen vorzubeugen, denn "wenn ein Jugendlicher seinen Weg verliert, dann hat die Gesellschaft einen Teil seiner selbst verloren."
Zum Abschluss übergab Bildungslandesrat Philipp Achammer dem Ministerpräsidenten ein von allen drei Bildungslandesräten unterzeichnetes Dokument zu Südtirols Lehrlingswesen und dessen Weiterentwicklung. Dabei wurde erneut darauf hingewiesen, dass die strikten Jugendschutzbestimmungen in Italien ein Hindernis bei der Beschäftigung der Lehrlinge darstelle.
Weitere Fotos des Besuchs von Ministerpräsident Renzi gibt es hier.
jw
Ministerpräsident Renzi in Bozen: Die Zukunft der Autonomie und das duale Ausbildungsmodell
Landeshauptmann Kompatscher zum Treffen mit Ministerpräsident Renzi
Landeshauptmann Kompatscher zum Treffen mit Ministerpräsident Renzi
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