Wirtschaft | 18.11.2014 | 13:47

Gemeinsame Energiegesellschaft: Land bereit, Mehrheit Gemeinden abzugeben

Sollte es zu einer Einigung zwischen der Landesenergiegesellschaft SEL und den Etschwerken kommen, so ist das Land bereit, auf seine Mehrheit in der neuen, gemeinsamen Energiegesellschaft zu verzichten, und zwar zugunsten der Gemeinden, denen nun Anteile angeboten werden. Die Landesregierung hat heute (18. November) Landesrat Richard Theiner mit den Verhandlungen betraut.

Schon im Koalitionsabkommen sei festgeschrieben worden, dass das Land die Gemeinden stärker an der Stromproduktion und -verteilung beteiligen wolle. Daran erinnerte Landeshauptmann Arno Kompatscher heute nach der Sitzung der Landesregierung. Das Vorgehen ist dabei zweigeteilt. Zum einen sei die Entscheidung schon getroffen worden, dass sich das Land aus den Kleinkraftwerken (bis drei Megawatt) zurückziehen und die Anteile den Partnergemeinden in den Gesellschaften zum Kauf anbieten wolle, so Kompatscher.

Was dagegen die Großkraftwerke betrifft, so soll der Weg über die neue Gesellschaft führen, die eine eventuelle Einigung zwischen SEL und Etschwerken hervorbringen soll. "In dieser neuen Gesellschaft will das Land nicht an einer Mehrheit festhalten", so der Landeshauptmann heute. "Im Gegenteil: Wir sind bereit, Anteile an die Gemeinden abzutreten und damit unseren Anteil unter 50 Prozent zu senken", erklärte Kompatscher.

Wie das Abtreten der Anteile konkret aussehen, welcher Gemeinde wie viel angeboten und nach welchen Parametern dies errechnet wird, soll nun Energielandesrat Richard Theiner mit den Gemeinden aushandeln. Das entsprechende Mandat hat ihm die Landesregierung heute erteilt. "Wir wollen garantieren, dass die Aufteilung zwischen den Gemeinden angemessen erfolgt, und zwar nach objektiven Kriterien", so der Landeshauptmann. Und noch eine zweite Vorgabe gibt es, die Kompatscher heute erklärte: Das Angebot der Übernahme richte sich an alle Gemeinden und nicht nur an jene, die bereits heute an der SELfin beteiligt seien.

chr