News
Wohnbau: Sonderprogramm für abwanderungsgefährdete Orte
Mit dem Bau von Wohnungen will die Landesregierung der Abwanderung aus strukturschwachen Orten entgegen wirken. Was paradox klingt, ist Vorbeugung: "Das Angebot schafft in solchen Fällen auch Nachfrage", so Landeshauptmann Arno Kompatscher heute (4. November) im Anschluss an die Sitzung der Landesregierung.
Das Problem der Strukturschwäche geht die Landesregierung gezielt an. "Derzeit erhebt das Landesinstitut für Statistik ASTAT die abwanderungsgefährdeten Gemeinden oder auch nur Fraktionen und analysiert, welche Gründe hinter der Abwanderungsgefahr stecken", so Kompatscher heute. Demnach fragt man sich, ob das Dienstleistungs- und Handelsangebot ausreiche, ob es an öffentlichen Diensten fehle, ob es an Arbeitsplätzen mangle oder die Zahl der Wohnungen nicht reiche.
Ist letzteres das ausschlaggebende Problem, so soll diesem nun durch ein von Landesrat Christian Tommasini vorgeschlagenes Sonderprogramm entgegen gewirkt werden. "Wir werden in Orten, in denen es an Wohnungen mangelt, solche bereitstellen, und zwar gegebenenfalls auch für Bürger der Nachbargemeinden", so der Landeshauptmann. Denn: "Das Angebot schafft hier auch Nachfrage, Menschen greifen auf die Wohnungen zurück, anstatt anderswo welche zu suchen", so Kompatscher. Wäre dies der Fall, würden Menschen also einmal anderswo eine Bleibe finden, sei die Gefahr groß, dass sie nicht mehr zurückkehrten: "Dann ist es zu spät", so der Landeshauptmann.
Stelle sich demnach heraus, dass der Wohnungsmangel ein Problem in strukturschwachen Orten sei, werde sich das Land mit dem jeweils zuständigen Bürgermeister an einen Tisch setzen. "Wir werden eruieren, ob es sinnvoll ist, Wohnungen zu errichten und gegebenenfalls wie viele", so Kompatscher, der auch betont, dass es sich jeweils nur um wenige Wohnungen handeln werde, weil auch die Ortschaften entsprechend klein seien.
chr