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Digitaler Orientierungskoffer für die Oberstufe: Teil 2 liegt vor
LPA - Bei der Berufs- und Ausbildungsorientierung von Oberschülern können Lehrpersonen nun auf ein neues Hilfsmittel zurückgreifen: den zweiten Teil des digitalen Orientierungskoffers. Es handelt sich dabei um einen USB-Stick mit zwei Gigabyte an didaktischen Materialien, Projektideen, aktuellen Daten zu Ausbildungswegen und Berufen und anderem mehr.
"Jugendliche wünschen sich für ihre Zukunft außer Familie eine sinnstiftende Arbeit, von der sie leben können", so Bildungslandesrätin Sabina Kasslatter Mur bei der heutigen (15. Oktober) Vorstellung des zweiten Teils des digitalen Orientierungskoffers für die Oberstufe. Angesichts der kritischen wirtschaftlichen Lage und der sich verschlechternden Beschäftigungslage sei es - selbst für gut ausgebildete - junge Menschen heute nicht mehr eine Selbstverständlichkeit, den angestrebten Arbeitsplatz auch zu finden. Die Berufs- und Ausbildungsorientierung sei ein Baustein, um Jugendlichen auf dem Weg nach einem erfüllten Leben zu unterstützen, aber auch um der steigenden Jugendarbeitslosigkeit entgegen zu wirken. Diese Orientierungsarbeit versteht die Landesrätin als gesamtgesellschaftlichen Bildungsauftrag, bei dessen Ausführung der Landesberufs- und Ausbildungsberatung und der Schule eine besondere Rolle zukommt.
Mit dem neuen zweiten Teil des digitalen Orientierungskoffers stehen den Lehrpersonen der Oberstufe nun didaktische Materialien zur Verfügung, die eine zielführende Orientierung sowie die Vorbereitung auf den Einstieg in die Arbeitswelt unterstützen sollen. Der Koffer vervollständigt die bereits erarbeiteten Hilfsmittel: den Orientierungskoffer für die Mittelschule, der seit fünf Jahren im Einsatz ist, und den vor zwei Jahren erschienenen ersten Teil des Orientierungskoffers der Oberstufe mit dem Schwerpunkt Einstiegsorientierung.
Der Orientierungskoffer für die Oberstufe ist ein gemeinsames Projekt des Amtes für Ausbildungs- und Berufsberatung des Deutschen Landesbildungsressorts und der Landesabteilung für land-, forst- und hauswirtschaftliche Berufsbildung, der Landesabteilung Arbeit, dem Arbeitsförderungsinstitut, dem WIFO - Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen und der Freien Universität Bozen. "Der umfassende Kofferinhalt entspricht somit dem aktuellen Wissens- und Forschungsstand", so die Direktorin im Landesamt für Ausbildungs- und Berufsberatung, Rolanda Tschugguel. Neben didaktischem und informativem Material in deutscher, englischer und italienischer Sprache werden auch die inklusive, die geschlechtergerechte Orientierung sowie die Orientierung bei Migrationshintergrund, die Krisenbewältigung und die Elternarbeit thematisiert.
"Formalrechtlich gehört Orientierungsarbeit seit der Oberschulreform zum schulischen Bildungsauftrag", so Schulinspektorin Eva Maria Brunnbauer. Dies habe zu einem Ausbau der Orientierungsarbeit geführt. An jeder Oberschule gebe es nun eine Ansprechperson, wodurch die Kommunikation erleichtert werde. "Unser Hauptaugenmerk gilt der Präventionsarbeit", so Brunnbauer, "so dass es erst gar nicht zu Schulabbrüchen kommt."
Orientierung beginnt im Kindergarten, betonte die Didaktikfachfrau Astrid Freienstein, die im Auftrag des Bereiches Innovation und Beratung des Deutschen Bildungsressorts für Orientierungspädagogik an den Schulen zuständig ist: "Wenn Kinder Berufe kennen lernen, wenn sie sehen, dass Väter oder Mutter gerne und mit Leidenschaft arbeiten und dass es sich lohnt, dann ist der erste Schritt gesetzt."
jw