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Versuchszentrum Laimburg erforscht Besenwuchs
LPA - Der Besenwuchs ist eine Krankheit im Apfelanbau, die von einem baktierellen Erreger verursacht wird; sie führt zu erheblichen wirtschaftlichen Schäden, da infizierte Bäume gerodet werden müssen. Am Versuchszentrum Laimburg wird die Apfeltriebsucht intensiv erforscht.
Der Erreger lebt innerhalb der Pflanzen und wird durch Insekten von Baum zu Baum übertragen. Daher kann er nicht von außen durch Pflanzenschutzbehandlungen bekämpft werden, sondern nur durch Eindämmung der Überträger. Die Bezeichnung "Besenwuchs" ist von einem Symptom der Krankheit abgeleitet: Kranke Pflanzen zeigen dünne, stark wachsende Besen ähnelnde Seitentriebe.
Ein auf fünf Jahre angelegtes Forschungsprojekt im Versuchszentrum Laimburg mit der Bezeichnung APPL 1.0 hat zwischen 2007 und 2011 wichtige Erkenntnisse zu dieser Krankheit erarbeitet. So konnte der Sommerapfelblattsauger neben dem Weißdornblattsauger als Hauptüberträger der Krankheit in Südtirol bestimmt werden. Zudem wurde eine Methode zur Diagnose der Krankheit entwickelt. Außerdem wurde festgestellt, dass die Krankheit in Jungbäumen im Schnitt zwei Jahre nach der Infektion ausbricht, und dass kurative Behandlungsmaßnahmen der Bäume - wie etwa das Beschneiden der Bäume - nicht helfen.
Auf dieser Grundlage ist im vergangenen Jahr das Forschungsprojekt APPL 2.0 gestartet worden, das in den nächsten Jahren weitere wichtige Erkenntnisse über die Krankheit liefern soll, um mögliche Strategien zur Eindämmung entwickeln zu können. Dazu gehört die Frage, wo und wann die Überträger auftreten, ob es neben den bisher bekannten noch weitere Überträger gibt, wie der Erreger in der Pflanze die Symptome auslöst, und ob es unterschiedlich aggressive Erregertypen gibt.
Seit dem Jahr 2000 ist ungefähr alle fünf Jahre eine Welle der Apfeltriebsucht in Südtirol aufgetreten: Die erste Welle wurde 2001/2002 beobachtet. Die zweite Welle erreichte 2006 ihren Höhepunkt. Seit 2011/2012 ist wieder ein vermehrtes Auftreten der Krankheit zu beobachten. Betroffen sind bisher vor allem bestimmte Zonen des Landes wie Burggrafenamt und unterer Vinschgau.
Ein weiteres fünfjähriges Forschungsprojekt, das in diesem Jahr unter dem Namen "APPL Clust" angelaufen ist, wird insbesondere das Phänomen des lokalen Schwerpunkts der Krankheit im Burggrafenamt untersuchen. Im Projekt soll geklärt werden, warum sich die Fälle der Apfeltriebsucht im Raum Meran häufen, und es sollen die Grundlagen für gezielte Maßnahmen und Strategien für die besonders stark betroffenen Gebiete erarbeitet werden.
mac