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Schule auf dem Weg in die Zukunft

LPA - "Die Schule", unterstrich Landeshauptmann Durnwalder, "ist von zentraler Bedeutung, gerade für eine Minderheit"; mit Landesrätin Kasslatter Mur und Schulamtsleiter und Ressortdirektor Höllrigl, Führungskräften der Abteilungen, Bereiche und Ämter, Inspektorinnen und Inspektoren, Direktorinnen und Direktoren aller Schulstufen hat er heute (27. August) im "Vogelweide"-Gymnasium in Bozen das Schuljahr eröffnet.

LH Durnwalder, LRin Kasslatter Mur und Schulamtsleiter Höllrigl haben das Schuljahr 2013/2014 im Beisein von Schulführungskräften im Klassischen, Sprachen- und Kunstgymnasium "Walther von der Vogelweide" offiziell eröffnet.

12.000 Kinder sind im bald beginnenden Unterrichtsjahr in Kindergärten des deutschen Bildungsressorts eingeschrieben und 53.073 Schülerinnen und Schüler bzw. Lehrlinge an Grund- (20.092), Mittel- (11.528) und Oberschulen (13.382) und in der Berufsbildung (8.071). 16.300 haben im vergangenen Jahr Kurse an den deutschen und ladinischen Musikschulen besucht.

Verbunden mit einem Dank für die Arbeit in den vergangenen 25 Jahren, wies Landeshauptmann Luis Durnwalder auf den Wert einer zeitgemäßen Schule hin: "Wenn wir eine gute Zukunft schaffen wollen, geht das nicht ohne Schule, die lebendig und flexibel, werte- und fachorientiert ist." Bei den Lehrplänen, führte er weiter aus, müsse im Hinblick auf den Arbeitsmarkt eine Anpassung erfolgen, vor allem in den technisch-naturwissenschaftlichen Fächern und im Bereich der Sprachen, die sehr wichtig sind. Was die Sprachzentren betreffe, betonte er, sei man auf dem richtigen Weg; Immigranten müssten integriert werden, denn: "Es kommen Menschen, die wir ernst nehmen und denen wir helfen müssen." Bei den Infrastrukturen sei sehr viel getan worden.

Auch Bildungs- und Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter Mur gab ihrem Dank Ausdruck und blickte auf das erste Gesetz in ihrer politischen Amtszeit zurück, mit dem mit dem damaligen Schulamtsleiter Walter Stifter Englisch in den Mittelschulen eingeführt wurde. Das zweite Gesetz betraf die Autonomie der Schulen. Jetzt, führte sie heute aus, sei der Zeitpunkt gekommen zu evaluieren, wie es um die Autonomie der Schule bestellt ist. "Führungskräfte", gab die Landesrätin ihrem Wunsch Ausdruck, "sollten mehr Personalkompetenzen erhalten". Der Kindergarten, schilderte sie, sei ihr in ihrer ersten Legislaturperiode ein großes Anliegen gewesen, und es sei gelungen, ihn zu einer wichtigen Bildungseinrichtung in den ersten wichtigsten Lebensjahren zu gestalten. Richtig, unterstrich sie, war auch die Oberstufenreform: "Es wäre wichtig, darüber zu diskutieren, was junge Menschen brauchen - dafür tragen wir Verantwortung." Schule müsse fördern und fördern, betonte die Landesrätin, und : "Wir müssen uns um jedes Kind kümmern; Chancengleichheit bedeutet, schwache Schülerinnen und Schüler dazu zu befähigen, dass sie an unserer Gesellschaft teilhaben können." Die Schulführungskräfte rief sie dazu auf, mit den Sprachenzentren zusammenzuarbeiten und auf ein Miteinander zum Wohle der Kinder mit Migrationshintergrund zu setzen sowie auf die gesellschaftspolitische Diskussion zu achten. Führungskräfte und Lehrpersonen, schloss sie, "tragen Verantwortung dafür, dass Kinder und Jugendliche gut auf ihr Erwachsenenleben vorbereitet werden, und dass Eltern ihre Kinder gerne und vertrauensvoll in unsere Einrichtungen schicken."

Schulamtsleiter und Ressortdirektor Peter Höllrigl benannte die wichtigen Entscheidungen, die noch vor der Sommerpause bzw. in den Sommerwochen getroffen worden waren und in das neue Kindergarten- und Schuljahr hineinwirken: "den Beschluss zum Sprachenlernen vom 8. Juli, der nun klar festlegt, in welcher Form und in welchem Ausmaß Vorhaben zur weiteren und wohl auch notwendigen Verbesserung des Sprachenlernens an den Grund-, Mittel- und Oberschulen umgesetzt werden können und sollen. Dieser Beschluss definiert den rechtlichen Rahmen, innerhalb welchem die Schulen verschiedene Formen und Methoden des Sprachenlernens - Zweitsprache und alle weiteren Sprachen - je nach Kontext und Bedürfnissen vor Ort anwenden können." Zudem beginnt mit diesem Beschluss ein Pilotprojekt zur Erprobung des von der Reform der Oberstufe vorgesehenen Sach-/Fachunterrichts in der Zweitsprache bzw. in Englisch. Ebenfalls um Sprachenlernen ging es in einem weiteren Beschluss; die Landesregierung hat noch vor ihrer Sommerpause festgelegt, dass für das Erlernen der zwei bzw. drei Landessprachen für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund jährlich zusätzlich eineinhalb Millionen Euro bereitgestellt werden. Es sei unabdingbar, erklärte der Schulamtsleiter, dass Sprachdefizite durch systematische schulische und auch außerschulische Maßnahmen abgebaut werden. Zum Abschluss gebracht hat die Landesregierung auch die Altsupplenten-Frage; damit wurden die Voraussetzungen geschaffen, dass 44 Personen, die bis zum 31. August 2004 insgesamt 18 Jahre Unterricht aufzuweisen hatten, in den Landesdienst aufgenommen werden können. "Habe ich am Beginn des vergangenen Schuljahres noch von einem Sorgenkind Lehrerausbildung gesprochen", freute sich Höllrigl, " so ist nun nach vielen Jahren der Unklarheit endlich Schwung in die Lehrerausbildung der Mittel- und Oberschullehrerinnen und -lehrer gekommen." Das Kerngeschäft von Kindergarten und Schule sei die gute, qualitätsvolle Arbeit mit den Kindern sowie guter, qualitätsvoller Unterricht: Die neue Evaluationsstelle nimmt unter der Leitung von Ursula Pulyer am 1. September ihren Dienst auf. Forh zeigte er sich darüber, dass nach jahrelangem Verhandeln, vielen Unterbrechungen und Neuanfängen nun der Bereichsvertrag der Lehrerinnen und Lehrer der Berufsschulen und der Musikschulen unter Dach und Fach ist und im kommenden  Schuljahr erstmalig umgesetzt wird. Jetzt werde es notwendig werden, sich der Diskussion um die Arbeitszeit der pädagogischen Fachkräfte in den Kindergärten zu stellen, es sei und bleibe notwendig, über Anpassungen zu diskutieren und zu verhandeln. Der Bereich Musikschule ist seit dem 1. Jänner Teil des Bildungsressorts. Während in den ersten Wochen und Monaten vor allem der verwaltungstechnische Teil dieser Zusammenführung im Vordergrund gestanden sei, blickte der Schulamtsleiter zurück, solle nun wieder die Suche nach guten Formen der Zusammenarbeit in den Vordergrund treten: "Dieses Aufeinander-Zugehen zwischen Schulen und Musikschulen ist vor allem auch im Hinblick auf die Gestaltung der Unterrichtszeiten im Sinne der Kinder notwendig."

Einen Großteil der Eröffnungskonferenz nahm das Referat des Innsbrucker Professor Michael Schratz mit dem Titel "Leiten und Führen in Zeiten von Verantwortung" ein. Der Referent, erklärte Schulamtsleiter Höllrigl, habe in den vergangenen zwanzig Jahren die erziehungswissenschaftliche Diskussion maßgeblich mitgeprägt, besonderes Augenmerk widmete er der Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer und der Schulführungskräfte. Professor Schratz war auch einer der Vordenker im Bereich interner und externer Evaluation auf europäischer Ebene und hat auch den Aufbau der Evaluation in Südtirol mitgestaltet.

mac

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