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Günstiges Streusalz für Südtirols Straßen

LPA - Bei der winterlichen Salzstreuung auf Südtirols Straßen werden die Verwalter im Lande in den kommenden zwei Jahren einiges an Kosten sparen und zudem mit sicheren Lieferungen rechnen können. Grund dafür ist der erstmals von der neuen Landesagentur AOV in Zusammenarbeit mit dem Landesstraßendienst ausgeschriebene und nun zugeschlagene große Lieferauftrag.

Um die Befahrbarkeit der Straßen während der Winterzeit zu gewährleisten, sind Salzstreuungen unverzichtbar. Der Bedarf hängt von den Wetterbedingungen, der geografischen Lage sowie der Kategorie der jeweiligen Straße ab. Bei der Verwendung des Salzes werden sowohl der Umwelt- als auch der Kostenfaktor berücksichtigt. Der Direktors des Landesstraßendienstes, Paolo Montagner, verweist in diesem Zusammenhang auf den sparsamen Umgang mit dem Natriumchlorid: "Alle Streugeräte sind mit einem Infrarotsensor ausgestattet, der eine Salzdosierung nach Fahrbahntemperatur ermöglicht. Pro Quadratmeter werden höchstens 30 Gramm pro Streuvorgang ausgebracht."

"Leider können wir den Streusalz-Bedarf nicht vorhersehen", betont Abteilungsdirektor Montagner, "und natürlich bestimmten Nachfrage und anzukaufende Menge den Preis". Um die Ankaufskosten möglichst niedrig zu halten, wurden in diesem Jahr neue Wege beschritten. Das Ausschreibungsverfahren zum Salzankauf wurde erstmals über die neue Landesagentur für die Verfahren und die Aufsicht im Bereich der öffentlichen Bau-, Dienstleistungs- und Lieferaufträge - kurz AOV - abgewickelt. Dabei wurde nicht nur der Bedarf der Landesverwaltung berücksichtigt, sondern auch jener der Gemeinden. Der Lieferauftrag wurde europaweit vorgenommen. In dieser Woche erteilte die Ausschreibungskommission unter dem Vorsitz von Gianluca Nettis den Zuschlag.

Demnach werden drei Unternehmen um knapp neun Millionen Euro die maximal 90.000 Tonnen Salz liefern, die in Südtirol in den kommenden zwei Wintern benötigt werden. Der Ausschreibungsbetrag war mit elf Millionen Euro vorgegeben worden. Es handelt sich dabei um die Firmen Innova GmbH aus Bozen, die sich um 1.799.400, 2.239.400 und 135.500 Euro drei der insgesamt sechs ausgeschriebenen Lose sicherte, um die Intercom Dr. Leitner GmbH aus Sterzing (zwei Lose um 3.006.200 und 1.141.700 Euro) sowie um die Firma MVG GmbH (ein Los um 531.000 Euro).

Der Ausschreibung waren eine landesweite Bedarfserhebung sowie eine Marktanalyse vorangegangen. "Die Ausschreibung ist nicht zufällig in dieser Jahreszeit erfolgt", heißt es aus der Vergabeagentur, "da auch der Salz-Preis sich nach Angebot und Nachfrage richtet, ist er in der schönen Jahreszeit etwa zehn Prozent niedriger, als im Spätherbst oder Winter."

"Die Änderung des Landesgesetzes der Verwaltungsverfahren und die Einrichtung der Vergabeagentur haben diese Form umfassender Ausschreibungen möglich gemacht", erklärt Landesrat Florian Mussner. "Wie dieser Salzankauf zeigt, bringen sie für die Landesverwaltung, aber auch für die Gemeinden Einsparungen und Lieferungssicherheit mit sich", so der Bautenlandesrat.  

jw