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Landesregierung: Grünes Licht für Schließung der Stromleitungs-Lücke

Formell hat die Landesregierung heute (7. Mai) den Bauleitplan der Gemeinde Wiesen-Pfitsch abgeändert, de facto hat sie damit aber eine Voraussetzung geschaffen, um den Standort Sinich des Siliziumherstellers MEMC zu retten. Mit der Bauleitplanänderung wird nämlich dem Stromnetzbetreiber Terna grünes Licht zur Schließung der Leitungslücke am Brenner gegeben.

Im Gefolge der Feuernacht 1961 war die Hochspannungsleitung über den Brenner gekappt und die seither klaffende Lücke nicht wieder geschlossen worden. Die Folge: Südtiroler Unternehmen können Strom nicht europaweit einkaufen, ein Nachteil vor allem für jene Unternehmen, die einen großen Energiebedarf zu decken haben. Mit der heutigen Entscheidung über die Abänderung des Bauleitplans der Gemeinde Wiesen-Pfitsch wird nun die Voraussetzung geschaffen, die Lücke in der 132-kV-Leitung zwischen Wiesen und Steinach zu schließen und damit eine Anbindung ans europäische Stromnetz zu schaffen.

Bereits Ende März hatte Landeshauptmann Luis Durnwalder in Rom mit Terna-Präsident Luigi Roth vereinbart, dass der Stromnetzbetreiber schnellstmöglich ein Projekt für einen provisorischen unterirdischen Zusammenschluss der Leitungen vorlegen solle, das Land werde dann dafür sorgen, dass alle bürokratischen Hürden in möglichst kurzer Zeit genommen würden. Die Eile hat einen Grund: "Wir müssen dafür sorgen, dass der MEMC der Weg zum europäischen Strommarkt offen steht, nachdem das Unternehmen einen riesigen Energiebedarf hat und sich jeder Cent Ersparnis beim Strompreis enorm auf die Rentabilität des Standorts Sinich auswirkt", so Durnwalder mit Verweis auf die 330 MEMC-Mitarbeiter im Lohnausgleich.

Der Landeshauptmann erklärte heute, dass er auch bereits das MEMC-Mutterhaus in den USA über die heutige Entscheidung der Landesregierung informiert habe, und betonte zudem, dass nicht nur die MEMC vom Zusammenschluss der Leitungen profitieren könnte. "Die Vorteile eines europaweiten Einkaufs würden allen Unternehmen mit einem großen Strombedarf zugute kommen", so Durnwalder.

chr