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LH Durnwalder zum Statistischen Jahrbuch 2010: "Spiegel der Südtiroler Gesellschaft und Wirtschaft"
Die 26. Ausgabe des Statistischen Jahrbuches für Südtirol wurde heute, 23. Dezember, im Beisein von Landeshauptmann Luis Durnwalder vom Landesinstitut für Statistik (ASTAT) im Palais Widmann in Bozen vorgestellt. "Objektive, amtlich erhobene Daten sind wichtig und nicht nur für die Verwaltung, die Politik, die Wirtschaft und die Medien, sondern auch für jeden einzelnen Bürger interessant", betonte LH Durnwalder.
Das Landesinstitut für Statistik (ASTAT) besteht seit 30 Jahren, seit über einem Vierteljahrhundert wird das Statistische Jahrbuch erarbeitet: Grund genug für das ASTAT, die 26. Ausgabe gemeinsam mit Landeshauptmann Durnwalder zu präsentieren.
Es war im November 1986, als die erste Ausgabe des Statistischen Jahrbuchs mit den Zahlen von 1985 vom damaligen Landeshauptmann Silvius Magnago der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Sie umfasste 256 Seiten und war nur in Papierform erhältlich. Seither wurde das Jahrbuch immer wieder erweitert und den veränderten Ansprüchen angepasst: Mit 556 Seiten ist das Statistische Jahrbuch 2010 mehr als doppelt so umfassend als die erste Ausgabe, zudem können sich interessierte Bürger die gewünschten Kapitel bequem aus dem Internet herunterladen. Auch die für die statistische Arbeit notwendigen Behelfsmittel wie Datenbanken und Programme haben sich im Lauf der Jahre verbessert und das Erscheinungsbild wurde 1994 grundlegend erneuert.
Nichts geändert hat sich jedoch an der Tatsache, dass das Statistische Jahrbuch das Standardwerk der amtlichen Südtiroler Statistik darstellt, aus dem wesentliche Informationen über die Struktur und Entwicklung der Bevölkerung, der Wirtschaft, des Sozialwesens und der Umwelt in Südtirol bezogen werden können. "Die Publikation bildet die Südtiroler Gegebenheiten umfassend ab und liefert somit die Grundlage für die Analyse der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen des Landes", unterstrich Landeshauptmann Luis Durnwalder die Bedeutung der Datensammlung.
Durnwalder verwies einmal mehr auf die positive Entwicklung Südtirols in den letzten 20 bis 30 Jahren, die "großen Anlass zur Zufriedenheit" gebe und auch durch die aktuellen Zahlen des Statistischen Jahrbuchs untermauert werde: "Mit 34.400 Euro pro Einwohner hat Südtirol heute eines der höchsten Bruttoinlandsprodukte pro Kopf in Europa, während Italien nur auf 25.200 Euro pro Kopf kommt und der Durchschnittswert in der EU bei 23.600 Euro pro Kopf liegt." Auch mit der geringen Arbeitslosenrate von 2,9 Prozent gegenüber 7,8 Prozent in Italien und 8,9 Prozent in der EU könnten die Südtiroler mehr als zufrieden sein. Zudem belief sich der Rückgang des Bruttoinlandsprodukts in wirtschaftlich schwierigen Zeiten in Südtirol 2009 auf minus 2,6 Prozent, wohingegen Italien ein Minus von 5 Prozent und die EU ein Minus von 4,2 Prozent verzeichneten.
Weitere Fakten aus der druckfrischen Ausgabe des Statistischen Jahrbuchs zitierten Johanna Plasinger, Direktorin des Amtes für Bevölkerungsstatistik, und Lorenzo Smaniotto, Direktor des Amtes für Wirtschaftsstatistik. So hat sich die Südtiroler Gesellschaft in den letzten 30 Jahren grundlegend verändert, die Fertilitätsrate ist zurückgegangen, die Anzahl der Mitglieder pro Haushalt hat von 3,2 in den 1980er Jahren auf 2,4 heute abgenommen, die Zahl der Alleinlebenden ist gestiegen und mit rund 40.000 Ausländern ist die Bevölkerung des Landes bunter geworden. Auf wirtschaftlicher Seite lässt sich eine Zunahme des Durchschnittsverkehrs auf Südtirols Straßen festhalten, mit 15.000 bis 30.000 Fahrten täglich. Auf der Autobahn werden 25.000 bis 40.000 tägliche Bewegungen gezählt, wovon 14.000 täglich dem Durchzugsverkehr zuzuordnen sind. Die Mülltrennung, die bis Ende der 1980er Jahre fast gleich null war, erreichte 2009 einen Wert von 54,5 Prozent der gesamten Müllmenge. Interessant auch die Tatsache, dass die Südtiroler im Vergleich zum restlichen Italien (durchschnittlich 10 Prozent) eine überaus hohe Beteiligung an Vereinsaktivitäten (bis zu 30 Prozent der Bevölkerung) zu verzeichnen haben.
"Das Jahrbuch versteht sich als leicht zugängliches und gut verständliches Nachschlagewerk, das gleich einem Mosaik Ausschnitte der Wirklichkeit zu einem Gesamtbild zusammenfügt", erklärte der Direktor des Landesinstituts für Statistik, Alfred Aberer. "Besonderen Wert legen wir auf die Qualität der Daten, die im wesentlichen aus eigenen Erhebungen, vom nationalen Statistikinstitut ISTAT, den Landesabteilungen und öffentlichen Körperschaften stammen."
Das Jahrbuch 2010 enthält in erster Linie auf das Jahr 2009 bezogene Daten. Es gliedert sich in 22 Kapitel, die vier großen Bereichen zugeordnet sind: Raum und Umwelt, Bevölkerung und soziales Leben, Wirtschaft und Unternehmen sowie Verwaltung, Recht und Politik. Jedes Kapitel enthält auch eine kurze Einleitung, die die wesentlichen Indikatoren zusammenfasst, die wichtigsten Begriffe und Merkmale beschreibt und Hinweise über Erhebungsformen und Datenquellen gibt.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger können das Statistische Jahrbuch 2010 beim Landesinstitut für Statistik ASTAT unter der Telefonnummer 0471 418400 anfordern oder im Internet unter www.provinz.bz.it/astat/de/statistisches-jahrbuch.asp gesamthaft oder kapitelweise herunterladen.
mpi
Statistisches Jahrbuch 2010: Die Entwicklung in Südtirol
Landeshauptmann Durnwalder zur wirtschaftlichen Lage in Südtirol
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Landeshauptmann Durnwalder zur Bedeutung des statistischen Jahrbuchs
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