Kulturgüter in Südtirol

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Fischwirbel

Großer flacher Teller, Krapfenteller.
Irdenware.
Hafnerei Kuntner, Bruneck.
Um 1999.

Form:
Flacher Boden mit niedrigem Standring; kantig abgesetzter, senkrechter, leicht einziehender Fuß; flach ausladende Wandung; unterschnittener, vertikaler Leistenrand mit gebauchter Außenseite und rundem Randabschluss.
Flacher Spiegel; niedrige, steil ausladende Wandung; kantiger Fahnenabsatz; flach ausladende Fahne; senkrechte, einziehende Randinnenseite.
Dekor:
Schwarzbraune Engobe über Innenflächen und Rand; Malhorn- oder Pinseldekor in Weiß, Gelb und Grün (Cremeweiß RAL 9001, Safrangelb-Maisgelb RAL 1017-1006, Blassgrün-Laubgrün RAL 6021-6002); farblose Glasur.
Am Randabschluss weißes Wellenband; auf der Fahne weißes und gelbes Band, weiße Girlande mit hängenden Fiederblättern; im Spiegel grünes Band, weißes schmales Streifenband, mittig weißer dreiteiliger Fischwirbel.
Hell-orangebrauner Scherben.

Konzentrische Abdrehspuren an den Außenflächen.
Quer durch den Standring drei gleichmäßig verteilte Löcher zum Befestigen einer Halterung (Nylonschnur).
Am Boden eingestempelte Herstellermarke der Hafnerei Kuntner, Bruneck [ligierte Initialen „jk“]. Darübergeklebt ein rot-silbernes Etikett, Aufschrift „Hand / Arbeit“ und Herstellermarke der Hafnerei Kuntner [in einem Kreis ligierte Initialen „jk“].
Der Teller ist neuwertig.

Bemerkungen:
Der Dekor der Teller Inv.-Nr. TVKM 784 und TVKM 29623 ist beinahe identisch, weitere Teller mit Fischwirbel sind Inv.-Nr. BNM BNM 71/89, 71/509, ÖMV 26928, ÖMV 43106, SVM C/1480, TVKM 21158.
Das identische Motiv ist im Warenkatalog der Hafnerei Kuntner von 2011 aufgeführt (TL Dekor Nr. 09 „Fische gekreuzt“).
Der Fischwirbel ist in der Volkskunst des süddeutschen und alpinen Raums ein sehr beliebtes Motiv. Im Bereich der Keramik sind aus der Schweiz im 18. Jh. mindestens zwei Teller bekannt (Langenau, Heimberg), die frühesten Teller im Pustertal lassen sich in das 19. Jh. einordnen.
Ankauf 1999 von der Hafnerei Kuntner, Bruneck.

Lit.:
Bauer Ingolf (Bearb.), Hafnergeschirr aus Altbayern (= Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums München, Bd. XV,1). München, Berlin 1980 (2), S. 396 f., Kat.-Nr. 413; Abb. 508–509.
Bossert Helmut Theodor, Ornamente der Volkskunst. Neue Folge. Keramik – Holz – Metall u. a. Tübingen 1968 (1952), Taf. XL, Abb. 1.
Gschnitzer Hans / Menardi Herlinde, Essen und Trinken – Feuer und Licht. Tiroler Volkskunstmuseum, Katalog I. Innsbruck 1983, S. 62, Kat.-Nr. 391.
Österreichisches Museum für Volkskunde (Hg.) / Schmidt Leopold (Bearb.), Volkskunst im Zeichen der Fische (Ausst.-Kat. Prämonstratenserstift Geras). Wien 1976, S. 28 f.; S. 68, Kat.-Nr. 48; Taf. III.
Wyss Robert Ludwig, Berner Bauernkeramik (= Berner Heimatbücher, Nr. 100–103). Bern 1966, Taf. X.

Farbangaben (Näherungswerte): RAL-Tabelle RAL K7 classic, Ausgabe 2010.

Objektbezeichnung:
Krapfenteller
Inventarnummer:
C/1809
Hersteller:
Kuntner Keramik
Sammlung:
Geräte
Datierung:
1999
Material:
Irdenware
Technik:
bemalt, glasiert, gebrannt (oxidierend)
Institution:
Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde
Maße:
Höhe 49 mm, Rand Durchmesser 577 mm, Boden Durchmesser 417 mm

 

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