Fischleim - Colla Piscium, Huso huso L.; Fam.: Acipenseridae
Die Hausenblase wurde vor allem in Russland aus den Schwimmblasen verschiedener Störarten gewonnen. Sie bildet einen gut wasserlöslichen Leim und diente in der Apotheke über Jahrhunderte als praktischer Hilfsstoff zum Klären trüber Flüssigkeiten und zur Herstellung von Gallerten und Kitten.
Wegen ihrer Zartheit wurden sie auch gerne als Kondome benutzt und 1908 vom Hersteller Ed. Baumgartner in Luzern wie folgt beschrieben:
„Fischblasen sind den Gummis insofern vorzuziehen, als dieselben bedeutend haltbarer und feiner, also weniger fühlbar beim Gebrauch als Gummi sind und eine Gefühlsbeeinflussung fast vollständig ausgeschlossen ist.“
Vor der Anwendung waren diese Präservative anzufeuchten, ihre Elastizität war allerdings gering und deshalb mussten sie mit einem Bändchen oder Kautschukring am Penis befestigt werden. Außerdem waren sie teuer – nach Gebrauch wurden sie daher gewaschen, vorsichtig getrocknet, zur Verhinderung von Bruchstellen mit Öl und Kleie eingerieben und bei Bedarf wieder verwendet.
- Objektbezeichnung:
- Medikament
- Inventarnummer:
- 04749
- Sammlung:
- Originalbestand der Stadtapotheke Peer in Brixen
- Institution:
- Pharmaziemuseum Brixen
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