GALL: TURCICA:
Braune, zylinderförmige gedrechselte Holzdose (Holzbüchse) mit ausgestelltem Standfuß und eingepaßtem, flachem Stülpdeckel und nach außen gebogenem Profil. Auf der Schauseite schildförmiges und goldfarbenes Beschriftungsfeld mit schwarzem Rand. Schwarz signiert.
- Objektbezeichnung:
- Holzbüchse
- Inventarnummer:
- 03855
- Sammlung:
- Originalbestand der Stadtapotheke Peer in Brixen
- Datierung:
- 1600 - 1699
- Material:
- Holz, Ochsenblut, Papier
- Technik:
- gedrechselt, bemalt
- Institution:
- Pharmaziemuseum Brixen
- Maße:
- Höhe 120 mm, Boden Durchmesser 84 mm, Deckel Durchmesser 88 mm, Volumen 400 ml, Gewicht 126 g
- Historische-kritische Angaben:
- Gallae turcicae - Türkische Gallen; werden auch als Gallae quercinae, Galläpfel, Eichäpfel oder Eichengallen bezeichnet und entstehen an den jungen Trieben der Galleiche (Quercus infectoria, Fagaceae) durch den Stich der Färber-Gallwespe (Andricus gallaetinctoria, Cynipidae ), die in der Türkei beheimatet ist. Aus den türkischen Galläpfeln gewann man über Jahrhunderte durch Zusatz von Eisenvitriol und Gummi arabicum die Eisen-Gallustinte, eine schwarze, besonders licht- und dokumentenechte Tinte. Bis heute werden wichtige Staatsverträge mit dieser Tinte unterzeichnet. Nachteilig ist, dass sie sich im Laufe der Zeit zu Schwefelsäure und Eisen(II)-ionen zersetzt und etwaige billigere Papiersorten zerstört. Deshalb eignet sich Eisen-Gallustinte nur für hochwertiges Kanzleipapier.
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