Kulturgüter in Südtirol

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Hackbrett

Hackbrett (Dulcimer): Mi[...?], John A., London

Das Hackbrett ist eine Kastenzither ohne Griffbrett, in der Regel trapezförmig, mit je nach Typus variierendem Winkel zwischen Vorderwand und Seitenwänden (ca. 45° bis 75°). Das Spiel erfolgt mit Schlegeln, z.B. mit Hämmern. Die Metallsaiten werden aufgrund ihrer Feinheit mehrchörig bezogen, so kann der Resonanzboden ausreichend zum Schwingen kommen. In verschiedenen Varianten seiner Bauart ist das Hackbrett in Europa ebenso wie in Asien oder etwa in Nahost anzutreffen, vom kleinen, an einer Halsschlinge tragbaren Instrument bis zum überdimensioniert klobigen Möbelstück.

Überwiegend findet in allen Kulturkreisen das Hackbrett in der Volksmusik Verwendung im Ensemblespiel. Osteuropa gehört zu den klassischen Verbreitungsgebieten, Zigeunervirtuosen spielen in Ungarn oder Rumänien das „Cimbalom“, das zu Standbeinen noch Pedale haben kann. Franz Liszt, Zoltan Kodály und andere jüngere ungarische Komponisten setzten das Instrument in Werken mit klanglichem Lokalkolorit ein. In moderner klassischer Musik erlangte auch der persische „Santur“ wieder Bedeutung. Das „Yang qin“ in China erklingt heute durch Amateure und Berufsmusiker, mit traditioneller Musik wie auch in westlich beeinflusster Unterhaltungsmusik mit Orchester; früher hingegen war es oft ein Soloinstrument. In westalpinen Regionen wie etwa der Schweiz oder Österreich war das Hackbrett unverzichtbar in der Besetzung einer Tanzmusik. In Tirol gehörten zu den Zentren des Hackbrettspiels insbesondere Osttirol oder das Zillertal. Von Salzburg aus trat im 20. Jahrhundert das chromatische Hackbrett seines Siegeszug in die alpenländische „Stubenmusik“ an.

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Korpus trapezförmig, Decke zwischen den Zargen, Stimm- und Anhängestock jeweils leicht nach außen abfallend. Instrument braun (Boden rötlich, Zargen dunkel), Decke schwarz matt lackiert (derzeit lose, quer gespalten in vier Scheite). Leisten für die Ränder der Decke golden gestrichen (derzeit lose).

Stege fehlen; links und rechts (vom Spieler aus) Spuren einer Reihe von jeweils 12 einzelnen Stegen, unten rund. Beidseits der linken Stegreihe sowie links von der rechten Stegreihe Tonbezeichnungen golden aufgemalt. Jeweils links von jeder Tonbuchstabenreihe ein rundes Schallloch, mit rotgestreiftem Stoff unterlegt.
46 Nagelstifte für die Saitenaufhängung, in 23 Zweierreihen angeordnet; 92 Stimmwirbel aus Eisen, in 23 Viererreihen angeordnet; folglich wohl vierchöriger Saitenbezug, erster Saitenchor vermutlich über Steg rechts (vom Spieler aus).

Dekoration: An unterer Zarge in der Mitte Bandelwerk (Intarsien), flankiert von zwei Streifen mit bunten, pfeilartig aneinandergefügten Rhomben; ein solcher Streifen auch auf oberer Zarge in der Mitte.

Zettelsignatur: „John A. Mi[l?...?] / Music Warehouse / 60, Moorgate St, E. C. / London.“ - darüber Krone, darunter Gürtelschließe; Zettel auf der Decke, unten in der Mitte
Prägung auf Leiste auf der unteren Zarge in der Mitte: „Best London Make“

Zubehör: Kofferetui aus festem Leder, mit blauem Samt ausgekleidet, in Noppenfolie eingewickelte Teile der Decke

Inventarnummer Sammlung Walther Schwienbacher: 273

Objektbezeichnung:
Zither
Inventarnummer:
M/78
Material:
Holz, Metall, Perlmutt, Elfenbein, Papier
Technik:
bemalt, lackiert, geklebt
Institution:
Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde
Maße:
Gesamt Länge 870 mm, Gesamt Breite 410 mm, Gesamt Höhe 66 mm, Schallloch 1, 2 Durchmesser 50 mm, Stegspuren Durchmesser 15 mm

 

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