Kulturgüter in Südtirol

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Streichzither

Streichzither: Kiendl, Anton, Wien

Bei der Streichzither werden bauliche und spieltechnische Komponenten der Violinfamilie auf das Zupfinstrument übertragen: Das flache, mit Metallbünden versehene Griffbrett der Zither erhält bei der Streichzither eine Wölbung. Die Saitenzahl ist auf drei bis vier beschränkt; die hohen und tiefen Saiten verlaufen meist in Violinstimmung, umgekehrt zu ihrer Anordnung auf der Violine. Im Jahre 1823 hat der Zithervirtuose Johann Petzmayer die Streichzither erfunden. Die drei Saiten seines ursprünglichen, herzförmigen Modells verliefen vom Obersattel unmittelbar auf der unteren Spitze des Korpus zu drei Eisenwirbeln als Stimmvorrichtung auf einem Wirbelbrett oben. Später wurden vier Saiten und Schraubenmechanik Standard, dazu kamen variantenreiche individuelle Korpus- und Schalllochformen. Die Streichzither wird wie die Zither im Sitzen gespielt, jedoch mit einem Geigenbogen gestrichen, dazu auf einen Tisch über das Eck gelegt oder zwischen die Tischkante und den Schoß des Spielers gestützt.

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Korpus herzförmig, am Unterklotz rechts asymmetrisch, 2 tropfenförmige, asymmetrische Schalllöcher; Randeinlage aus hellen und dunklen Adern am Deckenrand und den Zargen; am Boden 3 kugelartige Stützfüße aus Elfenbein mit Metallspitzen

Griffbrett geschwärzt, leicht gewölbt und links abgeschrägt, 29 Bünde in chromatischer Anordnung, je 1 Perlmuttpunkt als Positionsmarkierung vor dem 5., 9., 12. und 15. Bund, 3 Melodiesaiten (fehlen)

Wirbelstock als Volute, Schraubenmechanik fehlt; Obersattel (0.-Bund) mit 3 Anschlagstiften

Saitenhalter aus geschwärztem Holz mit Drahteinlage und Schlitzen zur Saitenführung, unterständige Saitenaufhängung an 3 Eisenstiften

Zettelsignatur: „Anton Kiendl / in / Wien / Josefstadt N.o.18“. [2 Medaillen]
Brandstempel auf dem Griffbrett: „A. Kiendl / Wien“

Zubehör: Kofferetui mit violettem Samt ausgekleidet, Deckel innen gepolstert, 1 Fach, 2 Plektren aus Schildpatt, 1 Tüte mit dreigliedriger Schraubenmechanik

Inventarnummer Sammlung Walther Schwienbacher: 69

"Leihgabe der Stiftung Südtiroler Sparkasse"

Objektbezeichnung:
Zither
Inventarnummer:
L/2792
Hersteller:
Kiendl, Anton
Material:
Holz, Metall, Elfenbein, Perlmutt, Papier
Technik:
lackiert, intarsiert, geklebt, geschraubt
Institution:
Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde
Maße:
Gesamt Länge 471 mm, Gesamt Breite 262 mm, Decke Höhe 5 mm, Boden Höhe 5 mm, Zarge Höhe 17 mm, Schalllöcher Länge 80 mm, Griffbrett Länge 330 mm, Griffbrett Breite 45 mm, Mensur Länge 387 mm, Steg Breite 40 mm, Steg Länge 23 mm, Kofferetui Länge 480 mm, Kofferetui Breite 297 mm

 

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