Maria Ragginers Schuhe
Ein Paar Schuhe, Halbschuhe, Damenschuhe.
Geschlossene Schuhe aus schwarzem Glattleder, mit verstärktem Fersenteil und verstärkter gerundeter Spitze.
Mehrteiliger Schaft, Vorderblatt mit angenähter Lasche mit gerundetem Ende; der hintere Schaftteil von der Ferse bis über den Rist aus zwei Teilen, die Fersennaht mit einem aufgenähten Lederstreifen verdeckt. Schnürung mit einem runden schwarzen Schuhband durch zehn eng gesetzte runde schwarze Metallösen.
Die verstärkte Vorderkappe, Ferse und die Schnürleiste sind mit einer doppelten Naht abgesetzt.
Innenfutter des hinteren Schaftteils aus hellbraunem Leder, am Vorderblatt beiges Textil. Decksohle aus ursprünglich dunklem Kunstleder, so stark abgewetzt, dass fast nur der beige Textilgrund sichtbar ist.
Mehrteilige Ledersohle mit erhöhtem Absatz (4 cm), mit kleinen Eisennägeln am Sohlenrand beschlagen. Der Absatz wurde mit einer zu großen schwarzen Gummilage besohlt.
Reparaturen an den Sohlen bei beiden Schuhen, am linken im Ballenbereich mittig ein breiter Lederflicken, am rechten einer längs an der Außenseite, beide genagelt. Außerdem bei beiden Schuhen ein aufgenähter Lederstreifen am Übergang Schaft-Sohlenoberkante, wahrscheinlich wegen eines Risses, beim rechten Schuh rechts außen im Zehenbereich, beim linken Schuh rechts innen im Ballenbereich.
- Objektbezeichnung:
- Schuh
- Inventarnummer:
- A/2072
- Material:
- Leder, Eisen
- Institution:
- Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde
- Maße:
- 1 Schuh Länge 260 mm, Breite 95 mm, Höhe 104 mm, Absatz Höhe 40 mm
- Historische-kritische Angaben:
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Maria Ragginer war die Tochter von Sebastian Ragginer (1830 – 1899), dem bekannten Bauerndoktor aus Lüsen, und seiner Frau Anna Bodner (1857 – 1932). Der medizinische Bestand der Familie Ragginer ist im Bienenhaus im Volkskundemuseum ausgestellt.
2014 wurde begonnen, den Nachlass von Maria Ragginer (1886 –1975) aufzuarbeiten. Durch ihr eigenes Verhalten und auch durch Vorurteile ihr gegenüber, galt sie in ihrer Umgebung als Außenseiterin, die gemieden wurde. Ihre persönlichen Notizen und Briefe zeichnen ein anderes Bild von ihr, das Bild einer schwer belasteten, unverstandenen Frau, deren Leben geprägt war von Einsamkeit, Schicksalsschlägen und Ängsten.
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