Kulturgüter in Südtirol

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Hoher Hafen

Henkeltopf, hohe bauchige Form, Hoher Hafen.
Irdenware.
Kröning (DE-BY).
Um 1800.

Form:
Leicht konkaver Boden; einziehende Fußzone; hoher ellipsoider Bauch mit einziehendem unterem Wandungsbereich; einziehende Halszone; vertikaler Leistenrand mit rundem Randabschluss, durch eine breite Kehlung profiliert.
Ein randständiger, vertikaler Wulsthenkel (Ø D-förmig), am Maximaldurchmesser verstrichen.
Flacher Spiegel; kantig abgesetzter, steil ansteigender unterer Wandungsbereich; steil ausladende Randinnenseite.
Dekor:
Gelbe transparente Glasur auf den Innenflächen (Ginstergelb RAL 1032); hellblaue opake Glasur am Rand und den Außenflächen außer am Boden (Taubenblau RAL 5014).
Beiger Scherben (Beige RAL 1001).

Drehrillen im Spiegel.
Glasurspuren am Boden.
Am Boden Papieretikett mit alter Inventarnummer des Museumsvereins Bruneck „831“.

Bemerkungen:
Eintrag im Inventar des Museumsvereins Bruneck von Paul Tschurtschenthaler (1913), S. 63, im Nachtrag „Betreffend die Gegenstände welche nach dem Tod der Frau Seeböck von der Stadt übernommen wurden“ als einer von „831, 32. Zwei Tonhafen, blau glassiert.“
Der Topf entspricht dem niederbayrischen (Kröning, Binatal) Hohen Hafen, einer Form unterschiedlicher Größe, henkellos oder mit einem oder zwei Henkeln, die seit dem 15. Jh. produziert wird. Sie diente sowohl der Aufbewahrung als auch als Kochtopf.
Irdenware mit blauer opaker Glasur bildet eine für den Kröning als charakteristisch geltende Gruppe, die von den 1670er-Jahren bis in die 2. Hälfte des 19. Jh. gefertigt wurde.
Sammlung Museumsverein Bruneck (1912–1918 ca.).

Lit.:
Bauer Ingolf (Bearb.), Hafnergeschirr aus Altbayern (= Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums München, Bd. XV,1). München, Berlin 1980(2), S. 75–79.
Grasmann Lambert, Die Hafner auf dem Kröning und an der Bina. Straubing 2010, S. 312–317.

Farbangaben (Näherungswerte): RAL-Tabelle RAL K7 classic, Ausgabe 2010.

Objektbezeichnung:
Henkeltopf
Inventarnummer:
L/2571
Sammlung:
Leihgabe, Museum Bruneck
Datierung:
1800
Material:
Irdenware
Technik:
glasiert, gebrannt (oxidierend)
Institution:
Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde
Maße:
Höhe 113 mm, Rand Durchmesser 98 mm, Bauch Durchmesser 100 mm, Boden Durchmesser 69 mm, Dmax. Höhe 60 mm

 

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