Kulturgüter in Südtirol

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Stubentäfelung

Mehrere Einzelteile (darunter 7 große Tafeln) der Stubentäfelung aus Zirben- und Fichtenholz für Wände und Decke.
Die einzelnen Tafeln sind ornamental geschnitzt und von Zierleisten umrandet. An den Stubenwänden wurden Figurennischen eingesetzt (u.a. Inv. Nr. 00039).

Diese Grödner Holzstube entstand unter der Leitung von Guido Stella Balsamo (* Turin 1882 - † Asolo 1941), Direktor der Kunstschule St. Ulrich von 1924-1927, welche anlässlich der Internationalen Kunstausstellung in Paris im Jahre 1925 mit der Goldmedaille ausgezeichnet wurde.

Objektbezeichnung:
Wandtafel
Inventarnummer:
00038
Hersteller:
Balsamo Stella, Guido
Datierung:
1924 - 1925
Material:
Zirbe, Fichte
Technik:
geschnitzt
Institution:
Museum Gherdëina
Maße:
Höhe 300 cm, Breite 400 cm, Tiefe 200 cm
Historische-kritische Angaben:
Das Grödner Kunsthandwerk geht etwa auf die Mitte des 17. Jhs. Zurück. Doch erst als Holzschnitzerei zu Beginn des 19. Jhs. zum beherrschenden Wirtschaftszweig wurde, begann man die Notwendigkeit einer theoretischen und praktischen Grundausbildung der Handwerker einzusehen. So sagte im Jahre 1821 die Regierung in Wien die Errichtung einer Zeichenschule zu. [...] 1832 wurde nach anfänglichen Bedenken zusätzlich der Unterricht im Modellieren genehmigt. [...] Die ersten Schritte zur Errichtung einer Schnitzschule unternahm der Direktor des Österreichischen Museums, Rudolf von Eitelberger, der damit auch eine Umstellung der Grödner Schnitzerei ins Auge faßt: an die Stelle der Massenproduktion von einfachen Schnitzarbeiten wie z.B. Spielzeug sollte das arbeitsintensivere und einträglichere Bildhauergewerbe treten. [...] 1872 kam es dann zur Errichtung der „Staatlich subventionierten Lehrwerkstätte für Holzschnitzer“. [...] Nach dem 1. Weltkrieg wurde die Schule dem italienischen Unterrichtsministerium unterstellt. In der Schulleitung wechselten sich italienische Direktoren ab, die sich mit ihren Anregungen der künstlerischen Ausrichtung eine neue Prägung gaben. Erwähnt sei Balsam Stella, der von der Lehranstalt für Kunsterziehung in Padua kam und ab 1924 die Schule leitete. Der von ihm eingeführte klassizistische Stil hob sich deutlich vom Nazarenstil ab, der damals in Gröden vorherrschte. Unter der Leitung von Vigil Pescosta da Banch, der damals an der Kustschule lehrte, entstanden z.B. ein herrlicher hl. Petrus und ein hl. Ulrich, die 1925 auf der Int. Ausstellung in Paris mit der Goldmedaille ausgezeichnet wurden. [...] Von den auswärtigen Schulleitern muß noch Salvatore Li Rosi erwähnt werden, der der Schule von 1937 bis 1954 vorstand. [...] Eine Vorliebe für herbe, expressive Ausdrucksformen kennzeichnete seinen Stil. Unter den Lehrern, die in der Zwischenkriegszeit an der Kunstschule tätig waren, sei besonders an Ludwig Moroder erinnert, der die Fächer Zeichnen, Modellieren und Schnitzen lehrte, und von dem wertvolle Impulse ausgingen. („Die Entwicklung der Kunstschule St. Ulrich“ in: 100 ani Scola d’Ert de Urtijëi - 100 anni Istituto d’Arte di Ortisei - 100 Jahre Kunstlehranstalt St. Ulrich 1890-1990, Kunstlehranstalt St. Ulrich, 1990, S. 8ff)

Präsentiert und aufgebaut auf der Sonderausstellung des Museums Gherdeina "Guido Balsmao Stella: Die Neuausrichtung der Grödner Kunst 1924-1927" im Kreis für Kunst und Kultur St. Ulrich im November 2023, Guido Balsmao Stella ausgezeichnet mit der Goldldmedaille auf der Weltausstellung Paris 1925 in der Gruppe Architektur sowie Möbelkunst, in der 1, Klasse.

 

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