Kulturgüter in Südtirol

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Dischi di Dei

Installation bestehend aus diversen Schallplatten, die mittels Nylonfäden von der Decke herabhängen sowie einem Wandstreifen aus 93 Schallplattencover, die mit Reißnägeln an der Wand befestigt wurden. Die Schallplatten und die Cover wurden vom Künstler teilweise durchlocht und ausgestanzt um mitunter die Figuren auf den Umschlägen nachzuzeichnen.

Objektbezeichnung:
Installation
Inventarnummer:
2220
Hersteller:
Arienti, Stefano
Sammlung:
Sammlung Museion
Datierung:
2007
Material:
Karton, Kunststoff
Technik:
montiert
Institution:
Stiftung MUSEION. Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Bozen
Maße:
variable Maße
Historische-kritische Angaben:
Die Installation wurde erstmals im Jahre 2007 in der Fondazione Spinola per l'Arte di Torino als Teil des ausgestellten Werks "Di Dei" präsentiert, das eine Klanginstallation und Live-Musik des Musiker Furio di Castro einbezog. Die Installation besteht aus 93 Platten, die eine breite und sorgfältige Auswahl von verschiedensten musikalischen Genres vertreten: Religiöse Musik aus alten und modernen Kulturen, religiös inspirierter Folk, zeitgenössische Musik des zwanzigsten Jahrhunderts, außereuropäische klassische Musik, elektronische bis minimalistische Musik, historischer bis zeitgenössischer Jazz und experimentelle Popmusik. Arienti wählt mit äußerster Sorgfalt jede einzelne Platte, sei es wegen der enthaltenen Lieder, als auch wegen des Umschlags sodass die darauf gedruckten Figuren, Schriften und Farben zum Gegenstand seiner Manipulation werden. Durch die Technik der Perforation bzw. des Stanzens mittels eines Mini-Bohrers, zeichnet der Künstler, in der Tat die Konturen auf dem Cover nach und drückt diese bis auf die Schallplatte durch, als ob die bestehenden Formen anpassen und interpretieren- und neue Bedeutungen ans Licht bringen wolle. Im Laufe seiner Karriere wendet Arienti diese Technik auf verschiedenste Medien an; die ersten Tests auf Plakaten gehen sind bis aufs Jahr 1988 zurückzuführen. Es handelt sich dabei um eine mechanische und sich wiederholende Arbeit die an Besessenheit grenzt, im Gleichgewicht zwischen Vorsatz und Eventualität, Methode und Freiheit. Denn wenn trotz allem eine grundlegende, bewusste und überlegte Wahl des zu zitierenden Bildes besteht, handelt es sich trotzdem noch um ein ‚irrendes Vorgehen' , das auf keinen Fall eine identische Kopie des Originals versichert. Die Technik der Perforation, jenseits ihrer scheinbaren Leichtigkeit und Verspieltheit, offenbart eine gewalttätige und grausame Natur mit fast dramatischen Auswirkungen, insbesondere im Fall der Schallplatten, die dauerhaft gekennzeichnet wurden, und so behandelt nun unbrauchbar sind. Es ist jedoch bekannt, dass Arienti, unermüdlicher Sammler und Katalogisierer, im Vorfeld alle Musikstücke und das ikonographische Material aufgezeichnet, kopiert und katalogisiert hat und somit ein persönliches Archiv schaffen konnten, das gleichzeitig Gedächtnis eines kreativen Prozesses ist, und einen Mehrwert für das Werk geschaffen hat.
(Ankaufsdokumentation)

 

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