The three poets
Mit dickem Eisenrahmen gerahmtes Weizenmehl. Auf der Hintergrundplatte ein gedrucktes Gedicht von Ezra Pound:
"THE THREE POETS /
Candidia has taken a new lover /
And three poets are gone into mourning. /
The first has written a long elegy to "Chloris", /
To"Chloris chaste and cold", his "only Chloris". /
The second has witten a sonnet upon the mutability of woman. /
And the third writes an epigram to Candidia".
- Objektbezeichnung:
- Assemblage
- Inventarnummer:
- ANS674
- Hersteller:
- Bruno, Giovanni
- Sammlung:
- Archivio di Nuova Scrittura, Sammlung Museion
- Datierung:
- 1989
- Material:
- Holz, Eisen, Organischer Stoff
- Institution:
- Stiftung MUSEION. Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Bozen
- Maße:
- Rahmen Höhe 31 cm, Rahmen Breite 22 cm, Rahmen Tiefe 3 cm
- Historische-kritische Angaben:
-
"Nach Abschluss der Kunstakademie im Jahr 1984, arbeitet Giovanni Bruno Praxis für zwei oder drei Jahren als Bühnenbildner und widmet sich dann ab 1987 vollends der Kunst.
In dieser ersten Phase gilt seine künstlerische Aufmerksamkeit dem Familienleben. Bruno lebt in Busalla, einer kleinen Stadt im Hinterland von Genua in einem Bauernhaus, in dessen Küche noch ein alter Holzherd steht. Der Vater ist Schmied.
Die Asche, die Holzkohle, das Mehl: für diese Materialien beginnt Bruno Eisenrahmen zu verwenden, die er mit dem Vater selber baut. Die Asche ist das, was von dem übrig bleibt, das verbrannt wurde, so auch die Holzkohle. Der Künstler ist hierbei von der Farbe und Textur angezogen, vor allem aber von ihrer hohen Symbolik. Er sammelt und zeigt sie wie in einer Monstranz: in der Eisenrahmen mit goldfarbenen, schwarzen oder weißen Hintergründen, je nach Fall. Sicher steht das Mehl für das Weiße, so wie später auch das helle Zementpulver. Ist die Verwendung des Mehls etwa nicht ein unbewusster Tribut an die tägliche Arbeit der Mutter und der Zement ein Tribut an den Vater?
In einigen der Arbeiten mit Mehl oder Kohle hatte Bruno Gedichte in den Hintergrund eingesetzt. Ihn interessiert hierbei kein spezifischer Text, vielmehr die Tatsache selbst, dass es sich um ein Gedicht handelt. Der Text war sichtbar, und der Leser musste sich in die Dimension des Werkes versetzen und dieses Wissen zum Sinn des Werkes addieren. Auf diese Weise wird im Leser eine verwirrende, neue Dimension eines Sinnes erzeugt, der die einfache Summe der beiden ursprünglichen Sinne übersteigt."
(Ugo Carrega: 'Appunti sul lavoro di Giovanni Bruno' in: 'Giovanni Bruno: il ricordo mistico dell'esistenza', Hrsg. Pierre Restany, Mazzotta, Mailand 1992)
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