Kulturgüter in Südtirol

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Leinen

Farbfotografie aus der Serie "afae". Ed. 3/6 +1 AP. Darstellung zweier weißer geknoteter Leinenbündel auf einem mit blau gemustertem Stoff überzogenen Sitzmöbel.

Objektbezeichnung:
Fotografie
Inventarnummer:
263656
Hersteller:
Gasser, Werner
Sammlung:
Kunstankauf, Abteilung Deutsche Kultur
Datierung:
2016
Material:
Papier, Aluminium
Technik:
fotografiert, gedruckt (Pigmentdruck)
Institution:
Landesvermögensamt
Maße:
Höhe 96 cm, Breite 70 cm
Schlagwort:
Stillleben
Historische-kritische Angaben:
Die Fotoserie „afae“ (lateinisch „afae“ könnte mit „Staub“ oder „feiner Sand“ übersetzt werden) aus der Villa Freischütz in Meran tangiert eine unbekannte Vergangenheit und berührt wie mit Fingern, die selbst wieder Spuren hinterlassen, den Staub auf den Objekten. Das Wort „afae“ ist selbst ein antikes, verstaubtes Wort, das sich über die Zeit legt. Ein Wort, um Gegebenheiten zuzudecken, bevor sie aus der Vergessenheit geholt und Geschichte werden.
2016 lud die Stiftung Navarini-Ugarte den Künstler ein, in der Jugendstilvilla Freischütz zu fotografieren. Das Herrenhaus der Jahrhundertwende und ehemalige Wohnhaus des Kunstsammlers Franz Fromm (1854-1941) und seiner Familie sollte samt Sammlung in ein Hausmuseum verwandelt werden. In drei Jahren ordnete und katalogisierte ein mehrköpfiges Team von Fachleuten den Bestand aller verwahrten Objekte, wie Möbel, Fotografien, Briefkorrespondenz und Grafiken, Natursammlungen und alle möglichen Reisemitbringsel und sonderbaren Objekte.
Der Künstler hielt den transitorischen Zustand des Hauses selbst vom ehemaligen Wohnhaus zu einer musealen Struktur fotografisch fest. Er entdeckte – ohne dokumentarischen Anspruch – die Intimität der Vergangenheit, fokussierte seinen Blick auf einzelne Objekte, auf Details und Ausschnitte: Die zufällige Anordnung, den vagen Schein des Verlassenen und die Dekadenz des Zufalls. Mit dieser Arbeit führt Gasser lange im Verborgenen gelagerte Objekte wie Bruchstücke einer privaten Erzählung zurück ans Licht. (Camilla Martinelli, aus: Text zur Ausstellung „afae“, 00A Galerie, Meran, 18.-27.11.2016).

Gasser arbeitet mit einem breiten Spektrum an Medien und formalen Verfahren. Den roten Faden durch die Vielfalt bildet ein inhaltliches Engagement für Identitäts- und Geschlechterfragen, Minderheiten und soziale Randgruppen sowie Erscheinungsformen des Körpers oder des Raumes als Manifestationen gesellschaftlicher Phänomene. Häufig greift der Künstler einen vorgegebenen Kontext auf, um seine Interventionen darin oder dagegen einzurichten, zum Beispiel alsTextzitate philosophischen Inhalts in Form von Neonschriften. Andere Arbeiten bedienen sich des Videofilms oder der Bildsprache einer intuitiven Fotografie, die wie zufällig Situationen, Räume oder Gesten festhält – wie aus dem Augenwinkel heraus, flüchtige Geheimnisse des Alltäglichen. (Marion Piffer Damiani)

 

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