True Lie
Farbfotografie, Ed. 1/2 + 1 AP. Dokumentation der Installation einer 2-teiligen zusammenhängenden Fahne aus bunten Kletterseilen, in welche die Wörter „TRUE“ und „LIE“ geknüpft sind. Die Arbeit, bestehend aus 400 m Material, war Teil des Kunstprojekts „Bivacco“ anlässlich der 58. Kunstbiennale 2019 auf der Insel San Servolo in Venedig, bei dem Werke von sieben Südtiroler Kunstschaffenden ausgestellt wurden: von Jacopo Candotti, Nicolò Degiorgis, Hannes Egger, Julia Frank, Simon Perathoner, Leander Schönweger, Maria Walcher. Auf der Rückseite des Fotos und des Rückwandkartons mit Graphit bezeichnet, datiert und signiert: "True Lie, 2019 1/2 (+ 1 AP) Julia Frank".
- Objektbezeichnung:
- Fotografie
- Inventarnummer:
- 263658
- Hersteller:
- Frank, Julia
- Sammlung:
- Kunstankauf, Abteilung Deutsche Kultur
- Datierung:
- 2019
- Material:
- Fotopapier
- Technik:
- fotografiert, gedruckt (Digitaldruck)
- Institution:
- Landesvermögensamt
- Maße:
- Höhe 50.8 cm, Breite 50.8 cm, gerahmt Höhe 60 cm, Breite 60 cm, Tiefe 2 cm
- Schlagwort:
- Abstrakt
- Historische-kritische Angaben:
-
Im Rahmen der 58. Biennale von Venedig 2019 steuerte die Region Trentino/Südtirol für Italien die Gruppenausstellung „Bivacco“ auf der Isola di San Servolo bei, die vom Verein Art in the Alps getragen wurde. Die Gruppenausstellung wurde von Christiane Rekade und Hannes Egger kuratiert und von einem ausrangierten Biwak namens „Günther Messner“, das auf die Insel transportiert wurde, beherbergt.
Die Arbeit „TrueLie“ wurde für diese Ausstellung angefertigt und beschäftigt sich mit dem tragischen Tod des Bergsteigers Günther Messners, der bei einer Expedition mit seinem Bruder Reinhold Messner 1970 am Nanga Parbat verscholl. Im Juli 2000 wurde am Fuß der Diamir-Wand am Nanga Parbat auf 4.400 m Höhe der Knochen eines rechten Wadenbeins gefunden und nach einer DNS-Analyse von Wissenschaftlern der Universität Innsbruck schließlich 2005 Günther Messner zugeordnet.
Mit Einwilligung von Reinhold Messner erhielt ich am Institut für gerichtliche Medizin in Innsbruck Einblick in die RAW-DNA-Analyse und zeichnete fragmentarisch die DNA-Sequenzierung, also die Abfolge der Nukleotide im DNA-Molekül, mit Kletterseilen in vier Farben (blau, grün, rot, schwarz) nach. Dadurch werden Bruchstücke von Günther Messners Lebenscode visualisiert. Zugleich spielt die Installation auf der ausrangierten Günther-Messner-Biwakschachtel an auf die letzten der Öffentlichkeit bekannten Informationen zu Wahrheit und Lüge rund um die Geschehnisse am Nanga Parbat. (Julia Frank, 2021)
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