The Light Never Sees a Shadow
Farbfotografie aus der Serie „The light never sees a shadow“. Ed. 3 + 2 AP. Spiel von Licht und Schatten, wo transparente Masken mit unterschiedlichen Oberflächenstrukturen von Lichtquellen unterschiedlicher Farben durchdrungen werden. Die Schatten multiplizieren sich und werden als Kopie des Bildes auf den Hintergrund projiziert. Auf der Rückseite unten rechts Klebeetikett mit den Werkangaben.
- Objektbezeichnung:
- Fotografie
- Inventarnummer:
- 263644
- Hersteller:
- Fliri, Michael
- Sammlung:
- Kunstankauf, Abteilung Deutsche Kultur
- Datierung:
- 2018
- Material:
- Aluminium
- Technik:
- fotografiert
- Institution:
- Landesvermögensamt
- Maße:
- Höhe 72 cm, Breite 90 cm, gerahmt Höhe 73.5 cm, Breite 91.5 cm, Tiefe 4 cm
- Schlagwort:
- Abstrakt
- Historische-kritische Angaben:
-
[...] Im Werk „Polymorphic Archetypes“ (2018) hinterfragt Fliri den Weg zum Verständnis von Archetypen und untersucht den Prozess der Identitätsbildung. Dabei orientiert sich der Künstler symbolisch an der Maske. Was passiert, wenn eine Maske maskiert wird, wenn eine Maske eine andere und dann noch eine andere überlagert und sich diese Ebenen verwirren und absorbieren? Wie in Platons Höhlengleichnis dreht sich die Frage darum, was verborgen bleibt, was hinter dem Sichtbaren liegt. Die des Künstlers eine unendliche Infragestellung, bei der der Raum des Bildes durch Ereignisse und nicht vollständig definierbare Gesetze reguliert wird, die ihr magisches und unwirkliches Potenzial im Verlauf der Untersuchung freisetzen und es in einer verborgenen Reihenfolge aufzeichnen – rätselhaft und mysteriös.
Das Spiel von Licht und Schatten spielt stattdessen eine zentrale Rolle in der Fotoserie „The light never sees a shadow“ (2018), ein Zeugnis der Faszination, die Lichtphänomene und ihre Auswirkungen auf den Künstler ausüben. Die transparenten Masken, abgenommen von dreidimensionalen Gipsskulpturen mit unterschiedlichen Oberflächenstrukturen, werden von Lichtquellen unterschiedlicher Farben durchdrungen. Auf diese Weise multiplizieren sich die Schatten, die als Kopie des Bildes auf den Hintergrund projiziert werden. Die Masken und Schatten scheinen zurück zu kommen, um zu einem einzigen Objekt zu verschmelzen. Die ausgeschnittenen Augenhöhlen vermehren sich abwechselnd in den Schatten, die das Aussehen von Gesichtern annehmen. […] (Francesca Interlenghi, in: Michael Fliri, Die Methodologie des Staunens, Stayinart, 2/2021, S. 24)
[...] Sind die meisten bisherigen Arbeiten von Michael Fliri mit seinem eigenen Gesicht eng verbunden, so verhält es sich mit der neuen Serie „The light never sees a shadow“ (2018) völlig anders. Manche der Objekte erinnern an Tierschädel, Totenköpfe oder abstrahierte Abdrücke von textilen Faltenwürfen. Dort, wo wir Augenhöhlen erkennen, assoziieren wir die Idee der Maske. Allerdings führt das Verwirrspiel der Schatten unsere Wahrnehmung auf‘s Glatteis, denn auch bei einer detektivischen Betrachtung lässt sich manches Objekt nicht wirklich aus seinen Schattenwürfen herausschälen. Neu an Fliris Herangehensweise ist das Spiel mit pastellfarbenem Licht. Ähnlich wie der US-amerikanische Künstler James Turrell in seinen Lichtinstallationen mittels Licht Räume entmaterialisiert, löst auch Fliri das eigentliche Objekt im Licht-Schatten-Spiel auf. Ästhetisch äußerst reizvoll ruft er uns damit in Erinnerung, „dass Kunst sich der Wirklichkeit verdankt, auch wenn sie nicht wirklich ist. Ganz wie der Schatten, der sich dem Menschen verdankt, ohne je der Mensch zu sein.“ (Silvia Höller, in: Michael Fliri, The light never sees a shadow, Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im RLB Atelier, Lienz, 2018, S. 16)
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