Kulturgüter in Südtirol

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Doppelhenkeltopf

Doppelhenkeltopf, Zapflochgefäß, Essigtopf, Rahmtopf.
Irdenware.
Herkunft unbekannt.
19. Jh.

Form:
Flacher Boden; mit einer Rille abgesetzter, senkrechter Fuß; hoher zylindrischer Bauch; steil ansteigender Rand mit abgerundetem Randabschluss, außen mit breitem scheibenförmigem Kragen mit flach gekehlter Oberseite.
Zwei gegenüberliegend, unterrandständige Bandhenkel, im oberen Gefäßdrittel aufgelegt, mit je drei Fingerdruckmulden.
An einer Seite direkt über der Standrille angesetzter, kurzer zylindrischer Ausguss.
Flacher Spiegel.
Dekor:
Auf Höhe der Henkelansätze umlaufend zwei Rillen und eine Rille mit darüberliegendem Wellenband.
Weiße Engobe auf allen Flächen außer am Boden; gelbe transparente Glasur (Zitronengelb-Ginstergelb, RAL 1012-1032).
Die gelbe Glasur wirkt geflammt, mit helleren Flecken.
Ziegelroter Scherben.

Drehrillen an den Innenflächen.
Glasurspuren und dunkler Belag am Boden.
Im Ausguss steckt ein Korkstöpsel.

Bemerkungen:
Zapflochgefäße - meist bauchige bis zylindrische Doppelhenkeltöpfe mit bodennaher Zapflochöffnung – werden v. a. zum Abrahmen von Milch oder zum Aufbewahren von Essig verwendet. Der Dekor (Farben, Technik) erinnert an die Südtiroler bzw. Überetscher Honigkrüge. Der Niederbayerische (Kröning, Binatal) „Essigkrug“ ist bauchig, meist aus reduzierend gebrannter Irdenware.
In der Form vergleichbare Gefäße Inv.-Nr. C/56, C/1319, C/1454, C/1498 (als einziges mit Zapfloch).
Ankauf aus Privatbesitz, Reischach, Bruneck.

Lit.:
Bauer Ingolf / Endres Werner / Kerkhoff-Hader Bärbel / Koch Robert / Stephan Hans-Georg, Leitfaden zur Keramikbeschreibung (Mittelalter – Neuzeit). Terminologie – Typologie – Technologie. Mit einem Beitrag von Irmgard Endres-Mayser (= Kataloge der Prähistorischen Staatssammlung München, hrsg. von Hermann Dannheimer, Beiheft 2). Kallmünz Opf. 1986, S. 146.
Grasmann Lambert, Die Hafner auf dem Kröning und an der Bina. Straubing 2010, S. 309-310.

Farbangaben (Näherungswerte): RAL-Tabelle RAL K7 classic, Ausgabe 2010.

Objektbezeichnung:
Topf
Inventarnummer:
C/1498
Sammlung:
Keramik
Datierung:
1800 - 1899
Material:
Irdenware
Technik:
glasiert, gebrannt (oxidierend)
Institution:
Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde
Maße:
Höhe 309 mm, Rand Durchmesser 300 mm, Boden Durchmesser 272 mm, Ausguss Länge 20 mm, Ausguss Durchmesser 20 mm

 

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