Kulturgüter in Südtirol

Henkeltopf

Henkeltopf mit Ausguss, halbhohe bauchige Form; Milchtopf.
Irdenware.
Tonofenfabrik Wallner A.-G., Tirschenreuth (DE-BY).
Ca. 1927–ca. 1940.

Form:
Flacher Boden; ellipsoider Bauch; kantig abgesetzter, steil ausladender Rand mit abgestrichenem Randabschluss; rand- und schulterständig angarnierte dreieckige Schnauze mit geschwungener Vorderkante.
Gegenüberliegend unterrandständiger, vertikaler Bandhenkel (Ø linsenförmig) mit dreifach längs abgestufter Oberseite, in der unteren Gefäßhälfte aufgelegt.
Flacher Spiegel; kantig abgesetzte Wandung; mit einer wulstigen Leiste verstärkter Randabsatz; steil ausladende, einziehende Randinnenseite.
Dekor:
Am Bauch umlaufend zwei Rillen.
Dunkelgelbe transparente Glasur auf allen Flächen außer am Boden (Narzissengelb-Ockerbraun RAL 1007-8001).
Beiger Scherben (Beige RAL 1001).

Am Boden eingestempelte Zahl „1“ (Größen- und Volumensangabe).
Dunkler Belag am Boden.

Bemerkungen:
Laut Preislisten „Milchtopf“ aus der Serie Hochfeuerfestes Tongeschirr „Bavaria“ der Tonofenfabrik Wallner A.-G., Tirschenreuth (DE-BY) (zw. 1927 u. ca. 1940). Größe 1 = 1 Liter.
Die selbe Form wird in der Serie „Braungeschirr“ (lehmglasiertes Steinzeug) und Hochfeuerfestes Tongeschirr „Flammentrotz“ (Irdenware mit bleifreier Glasur, außen braun, innen weiß) hergestellt; „Bavaria“ ist durch ockerbraune Bleiglasur charakterisiert.
Herstellung in mind. zweiteiligen Formen.
Ankauf 1984 aus Privatbesitz, Innsbruck.

Lit.:
Endres Werner, Lehmglasiertes Braungeschirr aus der nördlichen Oberpfalz und seine regionale Konkurrenz: Fabrik und Handwerk. In: Beiträge zur Bunzlauer Keramik, Redaktion Konrad Stieber (= Nearchos Bd. 5). Innsbruck 1997, S. 241–356, S. 313, Kat.-Nr. 108, 111, 113 und S. 335 f., Taf. 15–16.

Farbangaben (Näherungswerte): RAL-Tabelle RAL K7 classic, Ausgabe 2010.