Beni culturali in Alto Adige

Break-Wagonette, Stellwagen "K. K. Post St. Lorenzen Corvara"

Kutsche Modell "Break-Wagonette" oder "Wagonette"; lokal bezeichnet als "Stellwagen".
Vierrädrige offene Kutsche für 8-10 Passagiere auf Längsbänken, mit Steckverdeck; der Kasten schwarz lackiert mit grünen Dekorlinien an den Paneelen, das Gestell cremefarben mit schwarzen Dekorlinien. Wird als Zwei- oder Mehrspänner mit Kutscher gefahren.
Kasten: offener Wagenkasten mit vorwiegend eckigen Formen, mit zwei gegenüberliegenden Längsbänken. Die Kastenpaneele sind leicht gerundet nach außen geschwungen, der Kastenboden deutlich tonnenförmig (Längstonne) geschwungen. Die Tür mit T-förmigem Eisengriff befindet sich in der Mitte der Rückwand. Auf die Tür aufgemalt ist in weiß und rot (ziemlich verblasst) das österreichische Wappen [Doppeladler mit Szepter, Schwert und Reichsapfel, auf der Brust geteilter Wappenschild mit steigendem Löwen und Schrägbalken mit drei Blumen; um den Schild unvollständige Ordenskette (Mittelteil um den Adlerschwanz fehlt), über den Adlerköpfen die Krone].
Auf die Längswände des Kastens sitzen die beiden etwa zur Hälfte vorkragenden Sitzbretter auf, darauf liegen je zwei harte Sitzkissen, mit schwarzem Leder überzogen. Rücken- und Seitenlehnen bestehen aus Eisenstäben (Sitzgalerie), die Rückenlehnen sind höher und jeweils mit einem Längsbrett, gepolstert und mit schwarzem Leder überzogen, versehen. Auf den Außenseiten dieser Längsbretter befindet sich jeweils in gelb die Inschrift "K. K. Post St. Lorenzen Corvara". Der Raum unter den Sitzen ist offen, mit schwarzen Lederklappen abgedeckt.
Am Kastenboden liegt ein momentan ein rotgelber Flickenteppich.
Der Einstiegstritt ist eine rechteckige Metallplatte, durch eine mittig angebrachte gegabelte Metallstrebe an der Unterseite des Kastens befestigt.
Verdeck: mit vier großen Schrauben gehaltenes Steckverdeck aus vier Winkeleisen, die ein flaches Dach aus cremefarben lackierten Holzlatten in einem Eisenrahmen tragen. Auf dieses Dach aufgesetzt ist eine niedrige Eisengalerie als Gepäckträger. Am Dachrahmen sind Vorhänge aus je Seite zwei Bahnen cremefarbener steifer Stoff (Segeltuch) befestigt, die mit Lederriemen mit Schnallen offen an den Eisenträgern befestigt werden können, oder miteinander verbunden geschlossen werden. Lederverstärkte Ösen am unteren Saum der Vorhänge erlauben ein Befestigen an kurzen Eisenknäufen an den Außenseiten der Sitzbretter. Eine schmale Stoffbahn mit wellenförmig geschnittenem und mit rotem Band verziertem Saum läuft entlang der Unterkante des Dachs.
Bock und Wagenkasten sind zusammenhängend gearbeitet. Der massive Bock mit geradem Boden liegt höher, sodass kein Raddurchlauf benötigt wird. Bocksitz mit hartem Sitzkissen aus schwarzem Leder und einfacher metallener Bocksitzgalerie (Metallgeländer), das vom Kutscher verwendete, mit schwarzem Leder überzogene Keilkissen ist an die Rückseite des Bocks angelehnt. Kurzes gerades Bodenbrett, schräges Fußbrett, von zwei starken Holzstreben gestützt. Auf der linken (in Fahrtrichtung) Seite des Bocks befindet sich eine Tür zum Koffer im Bock.
Auf beiden Seiten des Bocksitzes sind Laternen angebracht, auf der rechten Seite (in Fahrtrichtung) an der Sitzgalerie hängt eine Ledertülle für die Peitsche. Auf der rechten Seite des Bocks ist die Bremse befestigt, Drehspindel mit hölzernem Knaufgriff in einer Röhre, eine unter dem Kasten durchlaufende Stange verbindet die großen hölzernen Bremsbacken an beiden Hinterrädern.
Gestell: fast alle Teile sind Metall. Vorder- und Hintergestell sind nicht verbunden. Druckfederung, an Vorder- und Hinterachse jeweils zwei längsgerichtete Elliptikfedern, jeweils 6 Federblätter oben und unten.
Schweres Vordergestell mit hölzernen Gabelarmen und daran angeschraubter leicht gebogener hölzerner Sprengwaage mit zwei Docken, zwei eiserne umlaufenden Streichstangen, eiserner Drehkranz mit zwei nach außen gebogenen Zwieselarmen und eisernen Kranzfelgen. Hornartig geschwungene Eisenträger verbinden Zwieselarme und Fußbrett des Bocks. An der Unterseite des Vordergestells ist eine gegabelte Eisenkonstruktion befestigt, die aus einem breiten ringförmigen Deichselschuh, der dazugehörigen Tülle für das Deichselende und einem eisernen Waagscheit besteht, daran hängt ein hölzernes Ortscheit. An der Innenseite der Sprengwaage hängen rechts und links vom Deichselschuh zwei Lederriemen, an einem hängt der eiserne Waagnagel zum Befestigen der Deichsel.
Hintergestell: die mit querliegenden Eisenbändern gesicherte Wagentonne liegt direkt auf den Federn auf, diese wiederum direkt auf der eisernen Hinterachse. Kurze Holzquader, auf Ober- und Unterseite der Feder mit Schrauben eingespannt, sorgen für die nötige Höhe und Abstand.
Einfachgestürzte Holzräder mit Eisenbereifung und Metallbuchse, die Eisenreifen sind ca. 1,3 cm stark.

Laternen: Zwei Stück, die linke gehört zum Wagen: Schwarz lackiertes quer liegendes zylindrisches Metallgehäuse auf einem langen Stiel, auf zwei Seiten mit geschliffenen Glasscheiben. Um die runde Hauptscheibe ein trichterförmig erweiterter Schirm; an einer Seitenwand viereckige gebogene geschliffene Glasscheibe. Das Innere mit silbrigem Einsatz für eine Kerze. Kuppelförmige hintere Blechwand. Hoher Aufsatz aus halbkugeligem und konischem Element. Scheibenrahmen, Schirm, Stielteil und Teile des Aufsatzes sind unlackiertes Messing.

Zur Kutsche gehören eine lange massive Holzdeichsel, schwarz lackiert, mit aufgesetzter Ringöse und zwei starken Aufhalterketten. Das hintere Ende der Deichsel ist rund zugeschnitten, um in den Ösenring des Gestells zu passen.