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porta cote

Der Kumpf ist aus einem Rinderhorn gefertigt. An einer Stelle ist die Randpartie des Horns ausgerissen, wobei die Beschädigung vermutlich auf den Versuch zurückzuführen ist, dort die Perforierung für eine Tragelasche zu bohren. Die Tragelasche wurde dann seitlich davon etwas tiefer gesetzt und besteht aus einem geflochtenen Eisendraht, der durch zwei Perforierungen im Horn geschlungen ist und aus einer daran befestigten Lasche aus Bindfaden (umgangssprachlich: Spagat), durch die der Gürtelriemen geführt werden konnte.

Der weidenblattförmige Wetzstein ist nicht geschäftet.

Verwendung:
Kumpf und Wetzstein bilden eine Gerätegemeinschaft, die beim Mähen zum Einsatz kam. Mit dem Wetzstein konnte das Sensenblatt vor Ort nachgeschärft werden. Um den Wetzstein stets griffbereit zu haben, hängte sich der Schnitter den Kumpf meist am Hosenbund oder an einem Leibgürtel fest. Kumpfe mit einer Spitze konnten außerdem in den Boden gesteckt werden. Im Kumpf befand sich stets etwas Wasser, um den Wetzstein feucht zu halten.

Denominazione oggetto:
porta cote
Numero d'inventario:
00037
Materiale:
corno, pietra
Istituzione:
Hoamet Tramin - Museum
Dimensioni:
lunghezza 29 cm, lunghezza 26 cm
Note storico-critiche:
Mit der Entwicklung von Erntegeräten aus Metall während der Bronzezeit (2200-100 v. Chr.) treten auch Wetzsteine in Erscheinung. Aus der näheren Umgebung sind frühe Sensen für die Grasmahd mit der bis heute charakteristischen Form des Sensenblattes insbesondere durch die Eisenfunde von Sanzeno am Nonsberg belegt, die noch in das 2.-1. Jh. v. Chr. datieren. Spätestens seit damals dürften auch Behälter für die Wetzsteine zum Einsatz kommen, wobei Tierhörner wohl zur ältesten Form zählen. Über deren Verwendung berichtet bereits der römische Historiker Plinius in seiner im 1. Jh. n. Chr. verfassten Naturgeschichte, Nat. Hist. XVIII, 261 „igitur cornu procter oleum ad crus ligato foenifex incedebant“. Christoph Gasser führt in seinem Beitrag zum Ausstellungskatalog “Die Zeit des Heus” (siehe Literaturzitat) mit einer Inschrift auf einem in Norwegen gefundenen Wetzstein der Zeit um 600 n. Chr. einen weiteren frühen Hinweis auf Tierhörner als Wetzsteinbehälter an: wate halli hino horna! haha skapi! hapu liggi ! (Es netze diesen Stein das Horn! Schädige das Grummet! Es liege die Mahd!).

Literatur:
Christoph Gasser, Der Wetzsteinkumpf. Geschichte und Typologie. In: Le stagioni del fieno. Portacote dalla collezione della Società del Museo, conservati presso il Museo civico di Bolzano. Die Zeit des Heus. Wetzsteinkumpfe aus der Sammlung des Museumsvereins am Stadtmuseum Bozen. Katalog zur Ausstellung „Die Erben der Einsamkeit“, Bozen, Stadtgalerie 21. Juni – 5. Oktober 2003 (Verona 2003).

 

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