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Scarpe

Das Paar Holzüberschuhe ist (vermutlich) aus Fichtenholz gefertigt. Jeder Schuh besteht aus sieben vernagelten Brettchen. Fersenteil, Seitenteile und Fußspitze der Halbschuhe sind an die Seitenränder des rechteckigen Schuhsohlenbrettchens genagelt. Die Seitenbrettchen sind zur Schuhspitze hin abgeschrägt, darauf ist das Ristbrettchen genagelt. Am Ristbrettchen ist mittels zweier Lederriemen ein bewegliches Laschenbrettchen befestigt, dessen obere Längsseite eine halbkreisförmige Ausnehmung zeigt, damit es sich nach dem Hineinschlüpfen besser an das darunter getragene Schuhwerk anpasst. Zum Hinein- und Herausschlüpfen konnte das Laschenbrettchen angehoben und nach dem Schließen mit zwei Flügelschrauben an den beiden Seitenbrettchen verankert werden. Im Schuhinneren haben sich Überreste der wärmenden Strohfüllung erhalten.

Verwendung: Die Holzüberschuhe kamen zweifellos in der kälteren Jahreszeit vor allem während der Wintermonate als Wärmeschutz zum Einsatz und wurden vermutlich stets über das eigentliche Schuhwerk gestülpt. Darauf deutet die aufwendige Laschenkonstruktion hin, die es für das Hinein- und Herausschlüpfen mit bloßem Fuß nicht braucht. Die klobigen Überschuhe eignen sich nicht besonders Gut zum Gehen, weshalb sie wohl insbesondere während sitzender oder stehender Tätigkeiten (wie beispielsweise dem Fellerbinden) getragen wurden, die während der Wintermonate ausgeführt wurden.

Denominazione oggetto:
Scarpe
Numero d'inventario:
wxyz
Data:
1900 - 1949
Materiale:
legno, cuoio, ferro, paglia
Tecnica:
geschreinert
Istituzione:
Hoamet Tramin - Museum
Dimensioni:
lunghezza 36 cm, larghezza 20 cm, altezza 15.5 cm, altezza 9 cm
Note storico-critiche:
Holzüberschuhe dienten demselben Zweck wie die geläufigeren Strohüberschuhe. Letztere kamen in jüngerer Zeit insbesondere im Ersten Weltkrieg im Bereich der Hochgebirgsfront zum Einsatz. Dort dienten sie den Wachsoldaten während des nächtlichen Postenstehens im Schnee als Wärmeschutz. Beispiele dafür sind etwa aus dem Ortlergebiet bekannt. Die Schuhe fanden darüber hinaus auch noch im 2. Weltkrieg Verwendung, so etwa bei den deutschen Gebirgsjägerregimentern an der Ostfront.
Aus dem Ersten Weltkrieg gibt es darüber hinaus bildliche Belege für die Herstellung von Strohüberschuhen. Demnach wurden sie mitunter von russischen Kriegsgefangenen in den österreichisch-ungarischen Lagern geflochten und vernäht.

Literatur: Harwick W. Arch, Ein Stroh-Überschuh aus dem Gletschereis der Suldenspitze. In: Franco Nicolis, Gianni Ciurletti, Armando De Guio (Hrsg.), Archeologia della Grande Guerra – Archaeology of the Great War. Atti del Convegno Internationale – Proceedings of the International Conference, Luserna/Trento 23.-24. Giugno 2006 (Trento 2011), S. 85-102

 

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