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"Altbairische" Männertracht

Das Gewand besteht aus einer Lederhose, zwei weißen "Stutzn", einer grünen "Krax", einer schwarze weiß bestickte "Fatsch", einem weißen Hemd, einem roten "Leibl", sowie aus einer roten "Joppm" und zwei bestickten Schuhen.

Denominazione oggetto:
costume regionale
Numero d'inventario:
138
Materiale:
stoffa, loden, cuoio
Tecnica:
cucito, ricamato, follato
Istituzione:
Rohrerhaus
Dimensioni:
altezza 147 cm, larghezza 47 cm, profondità 47 cm
Note storico-critiche:
„Die alte Sarner Tracht: In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts trugen die Frauen im Sarntal noch eine bunte Miedertracht, die an die Barockzeit angelehnt war. Auch unter den Männern zeichneten die Lederhosen mit den weißen „Stutzn“, die roten“ Jöppm“ der ledigen Burschen sowie die grünen „Kraxn“ (Hosenträger) ein farbenfrohes Bild. Ein Zeugnis dieses Gewandes gibt uns das Bild einer sich nicht mehr in Gebrauch befindlichen Prozessionsfahne der Pfarrkirche Sarnthein. Die Darstellung der „Geburt Christi“ zeigt einen knienden Hirten in kurzen Hosen, rotem „Hemit“ und den typischen, von einem Band gehaltenen „Stutzn“. Immer wieder verewigten Künstler Details der Gewänder in ihren Bildern. Heute sind dies wertvolle Quellen für die Trachtendokumentation und -forschung. Unersetzliche Arbeit leistete hier Karl von Lutterotti, der landauf, landab verschiedenste Trachtenformen in seinen Bildern für die Nachwelt erhalten hat. In seiner Sammlung von Trachtendarstellungen aus der Zeit um 1830 ist auch ein Sarner Trachtenpaar zu finden. Dieses Bild gibt genauestens Auskunft über die damals übliche Tracht. Dabei lassen sich viele Details ausmachen, etwa die „Riedlstrümpfe“, die noch bis etwa 1870 von älteren Frauen getragen wurden, sowie das Halsband der Frau, das es bei der neuen Frauentracht ebenfalls nicht mehr gibt. Gut zu erkennen ist auf dem Foto links das „Såckbsteck“ der Männer, das zum „Åltbairischn“ gehörte und sich heute wieder großer Beliebtheit erfreut. Diese wertvolle alte Tracht wird auf so manchem Sarner Bauernhof wie ein Schatz gehütet. Als Schützentracht ist sie mit wenigen Abwandlungen heute noch lebendig. Eine genaue Beschreibung der alten Sarner Tracht und der dazugehörenden Bräuche liefert uns Paul Tschurtschenthaler in seinem 1929 erschienenen Buch „Die Tracht im Sarntal“. Er berichtet von einer Primiz im Jahr 1856 in Aberstückl, bei der die über 100 Festgäste ausnahmslos in der alten Tracht erschienen. Vergeblich wetterte Johann Nepomuk von Tschiderer (1777–1860), der damalige Dekan von Sarnthein und spätere Fürstbischof von Trient, gegen die in seinen Augen unanständige Frauentracht: Die „Kietl“ waren ihm zu kurz und der Brustausschnitt zeige mehr, als er verhülle. Tschiderer verschaffte so manchem Mädchen einen „Kietl“ in „anständiger Form“, konnte aber insgesamt gegen die alte Sitte wenig ausrichten. Erst die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts sollte eine Veränderung in seinem Sinne bringen.“ (Genossenschaft für Regionalentwicklung und Weiterbildung Sarntal (Hrsg.), Die Sarner Tracht. Bairisch gian, Wien-Bozen 2011, S. 19.)

 

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