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Gedenkkasten: Stanislaus Josef Mair

Macchina per il burro, composto da legno e sopra ce un coperchio.

Denominazione oggetto:
Kasten
Numero d'inventario:
29
Data:
1920
Materiale:
legno, carta, carta fotosensibile, vetro
Tecnica:
montato
Istituzione:
Rohrerhaus
Dimensioni:
Macchina altezza 33 cm, Macchina larghezza 29 cm, Macchina profondità 5 cm
Note storico-critiche:
Das Museum für Alltagskultur in Neumarkt, Südtirol, hat innerhalb ihrer Bestände einen Gegenstand, den sie als „Schlüsselkasten“ (Inv.-N. 0425) bezeichnen. Auch das Rohrerhaus in Sarnthein, ebenfalls in Südtirol, hat innerhalb ihres Inventars mehrere Objekte, die man als „Gedenkkästen“ beschreiben kann. Das Wort das beide miteinander verbindet ist „Kasten“. Sowohl bei dem Gegenstand in Neumarkt, als auch bei jenen aus dem Sarnthein handelt es sich um Objekte, die viereckig sind, einen Hohlraum haben und von einer Glasscheibe überdeckt sind. Durch das Glas kann man in den Hohlraum blicken und meistens befinden sich weitere Gegenstände darin. Hier kommt das zweite Wort zu tragen; bei dem Kasten aus Neumarkt handelt es sich um eine Vorrichtung, die einen praktischen Zweck erfüllt - es werden Schlüssel aufbewahrt. Bei den Kästen aus Sarnthein hingegen dreht es sich um die Erinnerung, deshalb Gedenkkästen, da in den Hohlräumen Bilder von Verstobenen, Kindern bei der Erstkommunion oder Ehepaaren sind. Diese Bilder, meist mit schriftlichen Sprüchen umrahmt, haben die Funktion an die Person oder an den Moment zu erinnern, als jemand gestorben ist, die Kindeskommunion gefeiert oder ein Paar geheiratet hat. Deshalb nehmen die Kästen, besonders in Sarnthein, eine wichtige Rolle im alltäglichen Leben ein, da diese privat gelebte Erinnerungskultur, das subjektive Bedürfnis deckt, dessen zu erinnern was für Erinnerungsträchtig gehalten wird. Die einzelnen Gedenkkästen zeigen nämlich wichtige Abschnitte des Lebens, den Tod, die Hochzeit und die Erstkommunion; diese Ereignisse sind derart prägend für das Leben der Sarntheiner, dass man sich dazu entschlossen hat, Kästen zu errichten, um die Erinnerung an jene Ereignisse wachzuhalten. Darum kann man dieser Form der Erinnerungskultur nur größere Aufmerksamkeit schenken, weil sie ein weiteres Beispiel dafür sind, welche Ereignisse (ob in der privaten oder in der kollektiven Erinnerung) eines Lebens im Allgemeinen erinnerungswürdig sind. (Siehe zur Erinnerung in dem Bereich Tod: speziell in der Antike: Graen, Dennis (Hrsg.), Tod und Sterben in der Antike. Grab und Bestattung bei Ägyptern, Griechen, Etruskern und Römern, Stuttgart 2011; für das Mittelalter: Ohler, Norbert, Sterben und Tod im Mittelalter, München 1990. Ein Band, der durch die Auseinandersetzung mit der Theorie glänzt und einen diachronen Überblick der einzelnen Kulturen bietet: Herzog, Markwart (Hrsg.), Totengedenken und Trauerkultur. Geschichte und Zukunft des Umgangs mit Verstorbenen, in: Irseer Dialoge. Kultur und Wissenschaft interdisziplinär, Bd. 6, Stuttgart 2001.)

Es gilt noch zu erwähnen, dass alle Datierungen in den Gedenkkästen einen terminus ante quem darstellen, da die Ereignisse zwangsläufig vor der Entstehung des Objekts stattgefunden haben müssen.

Schropp, Jack

 

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