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Die "Labe"

Die sogenannte „Labe“ ist ein Vorraum. Der Raum ist beinahe viereckig, da er auf allen vier Seiten ungefähr fünf Meter breit ist. Es befinden sich drei Türen im Raum, wobei die östlich gelegene Tür ins Freie, die nördliche in die Küche und die westliche in die Stube führt. In der südlichen Wand ist zudem ein Fenster eingelassen. Der Raum ist mit weißer Farbe gestrichen, nur die Decke ist schwarz, bedingt durch den Ruß der gegenüberliegenden Küche. Der Raum selbst ist bestückt mit unterschiedlichsten Ausstellungsgegenständen.

Denominazione oggetto:
fattoria
Numero d'inventario:
25
Data:
1475 - 2005
Materiale:
pietra
Istituzione:
Rohrerhaus
Dimensioni:
volume 12.35
Parola chiave:
Raum
Note storico-critiche:
Wann genau sich der Begriff „Labe“ gebildet hat, ist wohl nicht mehr vollständig zu eruieren. Dennoch kann angenommen werden, dass sich der Begriff der „Labe“ von „Laube“ herleiten lässt (es herrscht auch Unsicherheit ob man „Labe“, „Laab“ oder „Lab`n“ sagt – hier wird der Bezeichnung „Labe“ Vorzug gegeben). Es können nur Mutmaßungen gestellt werden, wann sich der Begriff dialektal gefärbt und seine heutige Form angenommen hat. Doch von einer inhaltlichen Beziehung zwischen den beiden Begriffen kann ausgegangen werden. Beide Begriffe bezeichnen einen Vorraum, der an das Haus angeschlossen ist, dabei ist die Laube (wenn man die anderen Bedeutungen des Begriffes ausblendet) ein bedachter Vorraum, der von Säulen getragen wird und dadurch nahtlos ins Freie übergeht. Die Labe hingegen ist vollständig ins Haus integriert und weißt keinerlei Öffnung auf, das heißt alle vier Wände sind vorhanden. Auf die ursprüngliche Begriffsherkunft der Laube kann hier verzichtet werden, da mit Laube ein Gartenhaus bezeichnet wurde und diese Deutung des Begriffes in Bezug auf die Labe keinerlei Einfluss hat. (Vgl. Lueger, Otto, Laube, in: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften 6 (1908), S. 75; Pierer, Heinrich August, Pierer's Universal-Lexikon 10 (1860), S. 150 f.)

Zur Entstehung der „Labe“ im Rohrerhaus bietet sich der fundierte Bericht des Kunsthistorikers Martin Laimer an. Darin beschreibt Laimer, dass die Labe um 1475 erbaut worden ist, wobei er sich vor allem auf bautechnische und dendrochronologische Befunde stützt, die einen terminus at quem und einen terminus post quem liefern. Denn die bautechnischen Angaben, deuten auf einen genauen Zeitpunkt hin, wann Veränderungen im Mauerwerk vorgenommen worden sind. Die Jahresringanalyse zeigt hingegen, wann der Baum gefällt und daraufhin als Balken im Haus verarbeitet wurde (Laimer, Martin, Rohrerhof. Bp. 220, Baugeschichtliche Prospektion, Sarntal 2010, S. 9 f.; 61 f.).
Vom 15. Jahrhundert bis zum 20. Jahrhundert wurde die „Labe“ nicht verändert. Erst als das Haus im Jahr 2002 aus privater Hand der Gemeinde Sarnthein überschrieben wurde, begannen drei Jahre später Renovierungsarbeiten, um das Rohrerhaus museumstauglich zu machen. Diese Arbeiten waren umfangreich und betrafen das ganze Haus, bei der Labe wurden punktuelle Putzreparaturen und Neutünchungen mit Kalkfarben an den Fassaden und Innenräumen vorgenommen, sowie die gesamte Elektrifizierung erneuert oder ausgebessert. (Laimer, Martin, Rohrerhof. Bp. 220, Baugeschichtliche Prospektion, Sarntal 2010, S. 13)

Schropp, Jack

 

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