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Röstiplatte

Halbtiefe Schüssel mit Kragenrand, Röstiplatte.
Irdenware.
Heimberger Art.
Ende 19.–Anfang 20. Jh.

Form:
Flacher Boden; kantig abgesetzter, senkrechter Fuß; unregelmäßige ausladende Wandung; dreieckiger Kragenrand mit betonten Kanten.
Flacher Spiegel; ausladende Wandung.
Dekor:
Orangebraune Engobe auf allen Flächen außer am Boden (Farbeindruck innen Orangebraun RAL 8023; außen Orangebraun-Rotorange RAL 8023-2001); Malhorndekor und dendritischer Dekor in Weiß, Gelb und Braun (Verkehrsweiß RAL 9016, Zinkgelb RAL 1018, Mahagonibraun-Kastanienbraun RAL 8016-8015); farblose Glasur.
Auf der Randaußenseite weiße Linie, gelbe Punktelinie, weiße Linie; auf den Innenflächen braune kugelige bis ovale Korallenformen.
Hell-orangebrauner Scherben.

Engobe- und Glasurspuren am Boden.

Bemerkungen:
Zeichnungen des Tellers sind bei Asche publiziert.
Aus einer Gruppe von 33 ähnlichen Tellern und Schüsseln mit roter und schwarzer Grundengobe im SVM (davon dendritischer Dekor: Inv.-Nr. SVM C/664). Bis auf fünf stammen alle vom Hof Kleinkaneid in Lüsen.
Stieber publiziert die Form als „Halbtiefe Schüssel, aus dem Schwarzwald. Außen roter Anguss, Rand umgeschlagener ‚Schweizer Bord‘.“
In der Ostschweiz sind diese Schüsseln als „Röstiplatte“ (H unter 8–10 cm) bekannt. Die Form imitiert Heimberger Keramik, es dürfte sich um Ware aus dem St. Galler Rheintal – Berneck (CH-SG) oder Lustenau (A-Vorarlberg) – aus dem späten 19. bis Anfang 20. Jh. handeln (Auskunft Andreas Heege, 09.2015 und 29.03.2016).
Vergleichbare Stücke stammen aus Abfallgruben und von Hafnereien in Riezlern, Andelsbuch und Egg im Bregenzerwald (Vorarlberg).
Für dendritischen Dekor wird die Malengobe statt mit Wasser mit Urin aufgeschlämmt, der als Verflüssigungsmittel wirkt. Auf die nasse Grundengobe aufgetragen, bildet die Malfarbe verästelte Kriechspuren.
Ankauf um 1975 aus dem Nachlass Maria Ragginer, Hof Kleinkaneid in Lüsen.

Lit.:
Asche Roswitha/Schulze Ernst-Detlev, Die Ragginer. 200 Jahre Volksmedizin in Südtirol, München 1996, S. 55, Abb. 1.55.
Bernoulli Christoph, Handbuch der Technologie oder rationelle Darstellung der technischen Gewerbe nach den neuesten Ansichten und Erfindungen, Bd. 1. Basel 1833, S. 284.
Mackenzie Colin / Eisenbach Heinrich Ferdinand (Hg.), Fünftausend neue englische Rezepte für alle Vorfälle des Lebens, oder Neue vollständige Hausbibliothek, Bd. 2, Übersetzung der 3. Auflage von Heinrich Ferdinand Eisenbach (Neue englische Bibliothek von Gewerbskünsten). Stuttgart 1825, S. 262 f.
Rhomberg Harald, Die Geschirrkeramik aus Abfall- und Werkstattbruchgruben beim Hafnerhaus „Geser“, Jöhle 199, Egg / Bregenzerwald (Vorarlberg) – Ein Beitrag zur Betriebs- und Familiengeschichte der Hafnerfamilie Geser im 18. und 19. Jahrhundert. Dipl. Innsbruck 2008.
Spindler Konrad, Ein Grubeninhalt der Zeit kurz nach 1900 aus Riezlern. In: Mennicke Ralph (Hg.), Keramik zwischen Rhein und Maas. Keramische Begegnungen mit Belgien und den Niederlanden. Beiträge zum 38. Internationalen Hafnereisymposium des Arbeitskreises für Keramikforschung im Töpfereimuseum Raeren (B). Raeren 2006, S. 184–194.
Stieber Paul, Deutsches Hafnergeschirr (= Ethnologia Bavarica, Heft 1). München, Würzburg 1976, S. 256, Abb. 133.

Farbangaben (Näherungswerte): RAL-Tabelle RAL K7 classic, Ausgabe 2010.

Denominazione oggetto:
ciotola
Numero d'inventario:
C/91
Collezione:
Keramik
Data:
1800 - 1899
Materiale:
terracotte
Tecnica:
dipinto, invetriato, gebrannt (oxidierend)
Istituzione:
Museo provinciale degli usi e costumi
Dimensioni:
altezza 43 mm, diametro 180 mm, diametro 101 mm, peso 340 g, volume 450 ml

 

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