Beni culturali in Alto Adige

Rete Civica dell’Alto Adige - Il portale della Pubblica Amministrazione

Stehlampe

Höhenverstellbar, schwenkbar, drehbar, kippbar. Hochgezogener, gebauchter runder Messingfuß auf Kirschholzplatte, senkrechter Rundstab, oben ringförmigem Tragegriff, mit ringförmiger, im rechten Winkel stabförmiger leicht gebogener Arm (alles in Messing) mit hängendem Lampenschirm; Stoffkabel, vom Arm ausgehend, Porzellanstecker, Schalter direkt an der Fassung. Lampenschirm: Glasperlenschnüre auf Eisenskelett/Gestell gearbeitet. Glasperlen erzeugen optisch durch unterschiedliche Farbigkeit 2 Reihen (grün / rötlich) u. durch farbige Akzentuierung 4 Sektoren. Als unterer Abschluss zackenförmiger Behang aus goldenen Stiftsperlen mit Glaskugelenden.

Denominazione oggetto:
Stehlampe
Numero d'inventario:
0284
Data:
1900 - 1910
Materiale:
ottone, vetro, legno, porcellana
Istituzione:
Museo di cultura popolare
Dimensioni:
altezza 61.5 cm, larghezza 41 cm, diametro 13 cm
Note storico-critiche:
Die Elektrifizierung privater Haushalte fand zeitlich gesehen während der Jugendstil-Epoche statt, die sich generell als Wegbereiter der Moderne verstand. Die Gestaltung eines bis dato unbekannten Gebrauchsgegenstandes wie einen elektrischen Beleuchtungskörper stellte insofern eine dankbare Aufgabe für das damalige Kunsthandwerk dar.

Anfangs wurden die teuren Glühbirnen noch unverhüllt auf Messingfüßen präsentiert, doch das grelle Licht blendete zu stark. Dann entdeckte man den Lampenschirm und dessen vielgestaltigen Möglichkeiten des Spiels mit Licht und färbigem Glas. So wurden Tischlampen zum bevorzugten Designprodukt aller bekannten Jugendstil-Künstler. Den wohl einflussreichsten Lampentyp im Jugendstil-Design entwarf der Amerikaner Louis Comfort Tiffany, der ab 1893 die Technik der Bleiverglasung für die Herstellung von Lampenschirmen anwandte. Seine Tiffany-Lampen wurden in den nächsten Jahrzehnten zu Klassikern des vom Jugendstil inspirierten Kunsthandwerks und zu einem Sinnbild für die Verschmelzung von Form und Dekor.

Ebenso beliebt und stilbildend war die Verwendung von Glasperlen in einfarbiger oder mehrfarbiger Kombination für den Dekor von Tisch- und Stehlampen, die dem erklärten Ideal des Jugendstils von der angestrebten Einheit von Kunst und Alltag entsprachen. Den Stellenwert, der derartigen Alltagsgegenständen in der Zeit um 1900 zugeschrieben wurde, brachte der deutsche Architekt Hermann Muthesius in folgendem Zitat zum Ausdruck: „Die Kunst des Hauses beginnt an die Stelle jener Kunst zu treten, die sich innerhalb des Goldrahmens der Gemälde abspielt.“

Benannt ist der Jugendstil im deutschsprachigen Raum nach der seit 1896 in München erschienenen Zeitschrift „Jugend“. Das französische Pendant ist die Art Nouveau, im Italienischen wird der Stil als Stile Liberty bezeichnet. Getragen wurde der Jugendstil vor allem von Vertretern des aufstrebenden Bürgertums, die als Auftraggeber und Mäzene von Jugendstilkünstlern in Erscheinung traten.

 

Oggetti selezionati

Nessun oggetto selezionato...