Vincoli di tutela 2020

Canonica con giardino

Canonica con giardino

Mit dem Pfarrwidum Niederdorf (Pustertal) konnte 2020 ein kirchliches Denkmal unter Schutz gestellt werden.

Das Widum verfügt aus denkmalpflegerischer Sicht über eine wertvolle Bausubstanz und wurde deshalb als erhaltenswert eingestuft. Erbaut wurde das zweigeschossige Gebäude mit Walmdach 1853. Der Zugang erfolgt über den mit Pilastern und Zaun auf aufgemauertem Sockel eingefriedeten Garten, der ebenfalls unter Denkmalschutz gestellt wurde.

Das Gebäude weist eine Fassadengliederung mit umlaufenden Gesimsen und geglätteten dekorativen Feldern auf Rauputz auf, in den südseitigen Wohnräumen einfache Täfelungen, in den repräsentativen Räumen im Obergeschoss eine dekorative Raumteilung mit bauzeitlichem Ofen. Nennenswert ist auch das Treppenhaus mit Geländer.

Ex Stazione Appiano

Ex Stazione Appiano

Das ehemalige Bahnhofgebäude in Eppan a.d.W. steht seit Mai 2020 unter direktem Denkmalschutz. Es wurde im Jahre 1898 in historistischen Formen für die von 1898 bis 1963/71 verkehrende Lokalbahn Bozen-Kaltern errichtet – inspiriert an deren Typus – und weist denselben Grundriss und dieselben architektonischen Merkmale des 2008 unter Denkmalschutz gestellten Kalterer Bahnhofsgebäudes auf, dem Endbahnhof der historischen Bahnlinie.

Im Ensembleschutzplan der Gemeinde Eppan, seit 2019 Eigentümerin des ehemaligen Bahnhofsgebäudes, wird es als „das Symbol der Zeitwende, welche die Modernisierung der Landgemeinde Eppan mit sich brachte“ beschrieben und bildet zusammen mit dem denkmalgeschützten ehemaligen Grandhotel „Hocheppan“ und dem Sitz der Kellereigenossenschaft St. Michael das „Ensemble 32 – St. Michael, ex Bahnhof“.

Original erhalten sind die süd-ostseitige offene Veranda in ihrer kunstvoll geschnitzten Holzkonstruktion und einige Böden aus großformatigen Porphyrplatten sowie mehrere Innentüren, das Dachgeschoß und die Kellerräume. Im Erdgeschoss des Gebäudes sind heute das Mobilitätszentrum, die Büros der Lokalpolizei und eine Bar untergebracht. Nach der Auflassung der Eisenbahn im Jahre 1965 wurde das Gebäude auch als Maleratelier genutzt.

Ausserer Glieshof

Ausserer Glieshof

Der „Ausserer Glieshof“ wurde im Juni 2020 unter Denkmalschutz gestellt. Es handelt sich dabei um einen einzigartigen Zeitzeugen bäuerlicher Architektur des hinteren Matschertals im Vinschgau, das in seiner Form und zusammen mit der naheliegenden Mühle ein schützenswertes Ensemble bildet. Das ländliche Wohnhaus mit angebautem Wirtschaftsgebäude, ein Einhof, scheint bereits im historischen Kataster von 1858 auf, zusammen mit einem freistehenden Wirtschaftsgebäude, das heute nicht mehr existiert. Bereits vor dem 13. Jh. wurde das Gehöft urkundlich erwähnt und gehörte zu den Schwaighöfen der „Matscher Vögte“. Es prägt das bäuerliche Ortsbild der Gließhöfe im hinteren Matschertal und ist von weit her einsichtig.

Im Obergeschoss des Gebäudes wurde ein Eckraum zeitweise als Zwergschule genutzt. Das Gebäude ist heute unbewohnt und das Dach mit unterschiedlicher Eindeckung ist in schlechtem Zustand. Durch unterschiedliche Eigentümer und schwierige Besitzverhältnisse wurden in Vergangenheit mehrere getäfelte Räume sowie auch Stuben und Holzböden ausgebaut, deshalb ist die originale Ausstattung nicht mehr vollständig erhalten.

Masi "Fischgader" con cappella

Masi "Fischgader" con cappella

Ebenfalls im Vinschgau befindet sich der Weiler Fischgadenhöfe, ein besonders markantes Ensemble einer Paar- bzw. Einhofsituation, bestehend aus 2 Wohnhäusern, mit angebauten Stadeln und frei stehender Kapelle. Die zwei Höfe befinden sich auf 1.600m Meereshöhe und stehen im Zusammenspiel von Landschaft, einem als Naturdenkmal ausgewiesenem Feuchtgebiet und der Gruppierung von Gebäuden, die sich aus einem ursprünglichen Einödhof entwickelt haben. Der Hof wurde Ende des 13. Jh. vom Kloster Marienberg gegründet.

Aus denkmalpflegerischer Sicht ist die Hofsituation mit der verwachsenen Anordnung und Verbindung der einzelnen Gebäude einzigartig, deshalb besonders schützenswert und zu erhalten. Beide Wohngebäude bestehen jeweils aus einem gemauerten und aus einem in Blockbauweise errichteten Gebäudeteil, mit Rundbögen an den Eingängen und an Übergängen, die Dachlandschaft - derzeit teilweise mit Schindeln und teilweise mit Blech eingedeckt - bildet das Verbindungeselement der aneinandergereihten Gebäude.

Bereits im historischen Kataster von 1858 ist das Gebäudeensemble, bestehend aus zwei giebelständigen Feuerhäusern mit hintereinander angebauten Futterhäusern, ablesbar.

Die Ausstattung ist sehr einfach mit getäfelten Stuben, gekalkten Wänden, mit gewölbten Rauchkucheln und kleinen Fensteröffnungen mit originalen Holzfenstern, vereinzelt mit Windeisen. Die Dachkonstruktion von Wohnhaus und Stadel ist weitgehend original, nur Sparren, Dachschalungen und Wandbretter sind im Laufe der Zeit erneuert, bzw. ausgetauscht worden. Ausführung der Keller in Natursteinmauerwerk, mit trichterförmigen kleinen Fensteröffnungen und gehackten Deckenbalken, teilweise in gutem Zustand, teilweise in beschädigtem Zustand.

Zona circostante la chiesa di San Giovanni con cimitero

Zona circostante la chiesa di San Giovanni con cimitero

Um die Umgebung der St. Johannkirche von Prad am Stilfserjoch vor Verbauungen und landwirtschaftlichen Intensivkulturen zu schützen und weiterhin die freie Sicht auf das denkmalgeschützte Baudenkmal aus dem 13. Jh. zu gewährleisten, wurde um die Kirche mit Friedhof eine Bannzone ausgewiesen. Damit einher geht ein Bauverbot, ein Verbot für Hilfsbauten wie Gerüste, Masten, Folien und Netze und eine vorgeschriebene landwirtschaftliche Nutzung mit traditionellen Pflanzungen wie z.B. Kornäckern oder Streuobstwiesen.

Die Kirche St. Johann stellt für den oberen Vinschgau ein bedeutendes Baudenkmal dar. Sie liegt malerisch und weithin sichtbar in Waldnähe erhöht über Prad am Eingang ins Suldental und entstand als Eigenkirche der Herren von Tschengls, die in der Gruft bestattet sind. Das herausragende romanische Denkmal mit Saalraum aus dem 13. Jahrhundert, mit angrenzender Apsis, seitlichem Turm (12. Jahrhundert), einem vorromanischen Vorgängerbau (9. Jahrhundert) und gemauertem Viereckhelm besitzt im Schiff eine Balkendecke und eine Vorhalle mit gemauerter Treppe zur Empore im Westen. Die Rundapsis wurde um 1420 mit gotischen Fresken ausgestattet, Fragmente datieren in das späte 13. Jahrhundert. Diese Malerei ist eines der Hauptwerke der Vinschgauer Malerei, beeinflusst von der Bozner Malerei des Trecento.

Die Ausweisung einer Bannzone war notwendig, um die Ansicht und den Wirkungsraum der mittelalterlichen Kirche zu schützen, da es sich um einen sehr wertvollen Bau aus romanischer Zeit handelt. Die Kirche selbst wurde mit BLR Nr. 3136 vom 01.06.1981 unter Denkmalschutz gestellt.

Kofler

Kofler

Der Koflerhof in Rein in Sand in Taufers steht seit Dezember 2020 unter Denkmalschutz, in der Kategorie „Ländliches Wohnhaus / Bauernhof“. Es handelt sich um einen ortsbildprägenden Paarhof in extremer Steillage auf 1780 m Meereshöhe mit einem großen Futterhaus. Die Unterschutzstellung zeichnet sich dadurch aus, dass im gesamten Tauferer Reintal bisher kein historischer Bauernhof unter Schutz stand.

Feuerhaus mit gemauertem Erdgeschoss, Obergeschoss in Blockbauweise, nicht unterkellert. Rauchküche mit Stichkappengewölbe. Stube mit Täfelungselementen aus verschiedenen Bauphasen, teilweise Balken, Decke mit stark profilierten Leisten und Bemalungsresten (blau mit Rosen). Datierungen und Initialen an Türrahmen und Stubentür (1609 und 1875), Bemalungsreste (blau und Rosen), Ofenbank und gemauerter Ofen. Großes Futterhaus, teilweise in Blockbauweise, Gabelstützen. Datierung an einer Stadeltür 1886.

Riepilogo

Alle denkmalgeschützten Bauten in Südtirol sind über den Monumentbrowser im Internet einsichtig. Folgende Links führen zu den Beschreibungen der im Jahr 2020 unter Denkmalschutz gestellten Objekte: