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Wildbach: "Schäden mit gezielten Maßnahmen verhindern oder eingrenzen"

Landeshauptmann und Bevölkerungsschutzlandesrat Arno Kompatscher besichtigt mit Gemeindevertretern Schutzbauten und Baustellen der Wildbachverbauung-Zone Süd in den Gemeinden Ulten und Tisens

ULTEN/TISENS (LPA). Drei Schutzbauwerke in der Zone Süd der Wildbachverbauung hat heute (17. Oktober) Landeshauptmann und Bevölkerungsschutzlandesrat Arno Kompatscher mit dem Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger und Vertretern zweier Gemeinden besichtigt. "Hochwasser wie in der vergangenen Woche oder auch Massenbewegungen und Murgänge wird es in einem Gebirgsland wie Südtirol immer geben", unterstrich Landeshauptmann Kompatscher: "Durch eine optimale Anpassung an die Naturgefahren können wir die Schäden mit gezielten Maßnahmen verhindern oder zumindest eingrenzen. Der Schutz vor Naturgefahren erfolgt nach den Grundsätzen des integralen Risikomanagements, Schutzbauten sind ein Teil davon."

Die Wildbachverbauung wird auch ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten: Am Messnerbach oberhalb von St. Nikolaus in Ulten wird bald mit nachhaltigem Beton gearbeitet (LPA hat berichtet). Ein nachhaltiger Beton zeichne sich durch eine möglichst geringe Umweltbelastung in der Herstellung aus, erläuterte heute der Direktor des Funktionsbereichs Wildbachverbauung in der Agentur für Bevölkerungsschutz Fabio De Polo. Die Konsolidierung des Messnerbaches habe vor fünf Jahren begonnen, berichtete Bauleiter Christian Kofler, bisher wurden elf Konsolidierungssperren aus Stahlbeton errichtet, weitere werden folgen. Für die neuen Bauwerke wird die Mannschaft mit Vorarbeiter Michael Zöschg versuchsweise nachhaltigen Beton verwenden.

Der Lokalaugenschein umfasste auch zwei Baustellen in der Gemeinde Tisens: Im Tisenerbach verbaut derzeit die Mannschaft mit Vorarbeiter Michael Zöschg das Bachbett neu, da Verbauung und Uferschutz sanierungsbedürftig waren. Mit der Errichtung einer neuen Künette, einem gemauerten Kanal aus Zyklopensteinen, wird der Hochwasserschutz erhöht. Die Arbeiten haben im September begonnen und werden vorausichtlich im Frühjahr abgeschlossen sein, erläuterte Bauleiter Christian Kofler. Am Steineggerbach, auch Försterbach genannt, hat die Mannschaft um Vorarbeiter Erwin Marth eine Geschieberückhaltesperre errichtet. Die neue, etwa sechs Meter hohe Rückhaltesperre aus Beton soll nahezu das gesamte verbleibende Geschiebe auffangen und somit die Gefahr für den darunterliegenden Siedlungsbereich entschärfen, erklärte Bauleiter Martin Pfitscher. Mit diesen Baumaßnahmen wird die Verbauung des Ober- und Mittellaufs des Steineggerbachs abgeschlossen, fasst der Direktor des Landesamtes für Wildbach- und Lawinenverbauung Süd Thomas Thaler zusammen.

LPA/mac