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15.11.2022 Übung der Autobahngesellschaft A22 im Virgltunnel
Eine Mannschaft der Berufsfeuerwehr Bozen nahm an einer Übung im Virgltunnel der Brennerautobahn A22 in Bozen teil.
Am Dienstag Abend nahm die Berufsfeuerwehr Bozen an einer Übung der Betreibergesellschaft der Autobahn A22, die Brennerautobahn, in der Südröhre des Virgeltunnels in Bozen teil. Die Berufsfeuerwehr fuhr laut der Ausrückeordnung Tunneleinsatz, welche für einen Verkehrsunfall im Tunnel vorgesehen ist, mit mehreren Fahrzeugen zum Einsatzort.
Die Berufsfeuerwehr fährt nach festgelegten Ausrückeordnung je nach Einsatzart und Einsatzstichwort aus. Die Ausrückeordnung 'Tunneleinsatz' sieht als Einsatzfahrzeuge neben dem Einsatzleitfahrzeug das Großtanklöschfahrzeug (mit 11.000l Wasser) den Vorausrüstwagen und das Rüstfahrzeug, welche Material zur technischen Rettung bereitstellen, auch ein Großraumlüfter (Durchsatz 400.000m³/min) vor sowie ein für die Tunnelbrandbekämpfung ausgestattes geländegängiges Kleinfahrzeug. Zusätzlich fährt beim Einsatzstichwort "Verkehrsunfall mit LKW-Beteidigung" immer das Kranfahrzeug der Berufsfeuerwehr aus.
Pressebericht: Brennerautobahn A22 AG
Es ist 22.26 Uhr am Dienstagabend: Im Virgltunnel in Richtung Süden gerät ein LKW ins Schleudern und kommt quer zur Fahrbahn zum Stehen. Ein Auto bremst abrupt, um einen Auffahrunfall zu vermeiden, ein anderer PKW aber fährt voll dagegen. Der Verkehr kommt zum Erliegen, ein Mann steigt aus einem Fahrzeug, erreicht eine der Notrufsäulen im Tunnel und alarmiert das Benutzerservicezentrum CAU der Brennerautobahngesellschaft. Damit löst er die Rettungskette aus: In weniger als acht Minuten sind die Fachkräfte für Verkehrsdienste der A22 und die Verkehrspolizei vor Ort. Dann treffen die Rettungskräfte ein: die Freiwillige Feuerwehr Kardaun, die Berufsfeuerwehr Bozen und die medizinischen Ersthelfer. Innerhalb von 40 Minuten sind die ersten Rettungswagen in Richtung Krankenhaus unterwegs. Auch wenn es sich bei der beschriebenen Situation nur um eine Übung handelte, so ist am gestrigen Abend alles wie bei einem echten Unfall abgelaufen, mit eingeklemmten Verletzten im Auto und Sperre des betroffenen Autobahnabschnittes. Und alles hat perfekt geklappt.
In weniger als einer Stunde konnte folglich ein komplexer Notfall bewältigt werden. Der Testlauf am gestrigen Abend im Virgltunnel wurde mit Bravour bestanden. Von italienischen und europäischen Vorschriften für Tunnel mit einer Länge von mehr als 500 Metern entlang der europäischen TEN-T-Korridore vorgeschrieben, war es der dringende Wunsch der Brennerautobahngesellschaft, die Koordination zwischen den Einsatzkräften und den Ablauf für den Ernstfall zu testen.
Zwischen Beobachtern sowie beteiligten Rettungs- und Einsatzkräften waren am gestrigen Dienstagabend etwa 150 Menschen im Dienst. Nach dem ersten Aufprall entwickelte sich am Unfallort ein Brand, was das Eingreifen weiterer Feuerwehren mit Tankwagen und hydraulischer Zange erforderte, um die eingeklemmten Verletzten zu bergen. In der Simulation folgte dann die Evakuierung des Tunnels, in dem sich Rauch entwickelt hatte. Die Übung ist unter anderem vom Benutzerservicezentrum CAU aus Trient und der Autobahnmeisterei Bozen vor Ort überwacht worden, wo ein Ad-hoc-Standort eingerichtet wurde.
Nach Abschluss der Übung sind die Systeme und Technologien im Tunnel überprüft worden, von der Lüftung bis zum „Water Mist“ – eine Anlage, die dank eines ausgeklügelten Temperaturerkennungssystems im Brandfall anspringt und mit einem Hochdruckwasserstrahl die Ausbreitung von Flammen eindämmt. Der betroffene Autobahnabschnitt ist für den Dauer der Übung gesperrt worden, der Verkehr konnte ohne Probleme auf das ordentliche Straßennetz umgeleitet werden.
LINK: Video zum Thema Tunnelbrandbekämpfung der Berufsfeuerwehr Bozen
https://youtu.be/TA8lN48_jfw
RF