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Abschied von Pfarrer Hurton, Pionier der Bergrettung

Mit Josef Hurton, dem Altpfarrer und langjährigen Leiter der Bergrettung Sulden, verliert Südtirol einen besonderen Menschen und Pionier der Bergrettung.

Die Agentur für Bevölkerungsschutz will ihn in Ehren halten: Im Alter von 95 Jahren ist Josef Hurton am Dienstag (10. Oktober) verstorben.  "Wer ihn kennenlernen durfte, weiß um seine Gabe, Menschen einzubinden, mitzunehmen und auf sie zuzugehen", sagt Klaus Unterweger, Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz. Vor allem die Bergrettung im ganzen Land trägt Trauer, er war aber landauf, landab bekannt und beliebt. Deutlicher Ausdruck dessen sind seine Ehrungen. Sein vielseitiges Wirken wurde am 15. August 1977 mit der Ehrenmedaille des Landes Tirol gewürdigt, 26 Jahre später erhielt er das Verdienstkreuz des Jahres Tirol. Zudem ist er der erste Ehrenbürger der Gemeinde Stilfs (Juli 1980). Die letzte Ehre wird ihm am Samstag erwiesen: Bischof Ivo Muser wird die Trauerfeier in Sulden leiten. 

Josef Hurton kann auf ein bewegtes Leben zurückblicken. Geboren ist er in der Slowakei, wurde im Jahr 1949 in ein Arbeitslager in der Tschechei interniert, aus welchem ihm im Jahr 1950 die Flucht gelang. Er fand Schutz in der Kirche – beim Nuntius des Vatikans in Wien. Er schloss sein Studium an der Lateran-Universität in Rom ab und wurde 1955 zum Priester geweiht. Seit 1956 wirkte er in Südtirol – zuerst in St. Leonhard in Abtei, dann in Sexten. Nach einem weiteren Studium am Russicum kam er am 1. August 1960 nach Sulden. Bis 1999 war er hier Pfarrer – und viel mehr: 1963 wurde er Mitglied der Bergrettung, ab 1970 Leiter – bis 2000 blieb er im Amt. Gemeinsam mit Fritz Reinstadler gründete er die Lawinensuchhunde-Schule in Sulden und hielt selbst fünf Suchhunde. Hurton war auch als Filmemacher und Buchautor bekannt – er drehte 16-mm-Filme und zeigte sie Gästen und Einheimischen vor Ort bei Filmabenden. Er arbeitete auch mit dem Sender Bozen (heute Rai Südirol) zusammen.


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LPA/uli