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Obdachlosigkeit: Land und Gemeinde Meran arbeiten an Wohnmöglichkeit

In Meran könnte ein Chancenhaus nach Wiener Modell entstehen: Darin finden wohnungslose Menschen eine Unterkunft und werden bei der Reintegration in die Gesellschaft begleitet.

Die Gemeinde Meran möchte künftig wohnungs- und obdachlosen Menschen eine (begleitete) Unterkunftsmöglichkeit anbieten: Im vergangenen Jahr hat darum eine Arbeitsgruppe rund um den Meraner Gemeinderat Reinhard Bauer ein Konzept für ein Meraner Chancenhaus ausgearbeitet. Dieses Konzept wurde nun von Bauer und Sozialstadtrat Stefan Frötscher vor Kurzem Soziallandesrätin Waltraud Deeg und Vermögenslandeslandesrat Massimo Bessone vorgestellt. Gegenstand des Treffens war die Suche und Gestaltung einer geeigneten Einrichtung im Meraner Raum.

Im Gespräch war unter anderem das ehemalige Hotel St. Valentin und das ehemalige Schülerheim Maria Ward am Meraner Sandplatz. Eine zeitnahe Lösung würde sich bei letztgenannter Immobilie anbieten, die teilweise im Eigentum des Landes ist. Ein Teil des Gebäudes ist derzeit als Kältenotstandsunterkunft für Obdachlose im Gespräch. Nach Beendigung des Kältenotstandes könnte der bereits eingerichtete Teil des Gebäudes für das Projekt nutzbar gestaltet werden. "Wir brauchen Lösungen für Menschen, insbesondere für junge Erwachsene, bei denen sich die Obdachlosigkeit noch nicht verfestigt hat und die wir damit auffangen", unterstrich dabei Reinhard Bauer. Das Chancenhaus, das es in ähnlicher Form bereits in Wien gibt, solle eine Wohngelegenheit bieten und zudem versuchen, die Bewohnerinnen und Bewohner über arbeitsintegrative Projekte wieder in die Gesellschaft zu führen. "Das Chancenhaus ist eine Einrichtung zur proaktiven Bekämpfung der Wohnungs- und Obdachlosigkeit", ist Bauer überzeugt.

Dieses Vorhaben sei grundsätzlich begrüßenswert, lobte Soziallandesrätin Deeg: "Südtirol braucht mehr innovative Wohnmodelle, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen nicht nur ein menschenwürdiges Wohnen ermöglichen, sondern auch eine professionelle Sozialarbeit beinhalten. Denn Wohnen beziehungsweise die Schaffung von Wohnraum alleine reicht nicht aus, es braucht eine gute Begleitung zurück ins Leben, zurück in die Gesellschaft." Landesrätin Deeg hob in diesem Zusammenhang auch das Konzept des "Haus der Solidarität" hervor. 

"Eine langfristige Lösung für Obdachlose ist notwendig, damit diese Menschen eine Zukunftsperspektive haben. Die Einrichtung Maria Ward kann derzeit aus brandschutztechnischen Gründen nur höchstens 25 Personen beherbergen. Wir werden nun technisch überprüfen, wie der derzeit eingerichtete Teil der Einrichtung aufgrund der Konzeptidee umgestaltet werden kann", unterstreicht Landesrat Massimo Bessone. Beide Landesräte hoben die Wichtigkeit und den Wert einer solchen Einrichtung in und für Meran hervor.


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LPA/red/ck