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Startschuss für Interreg Italien-Österreich 2021-2027
Die sechs Partnerländer haben heute am Kronplatz die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Rahmen von Interreg Italien-Österreich bis 2027 angestoßen. Der Fördertopf beinhaltet 91 Millionen Euro.
Am heutigen Freitag (25. November 2022) fand im Bergfotografie-Museum Lumen am Gipfel des Kornplatzes im Pustertal die Auftaktveranstaltung für das EU-Programm Interreg Italien-Österreich VI-A 2021-2027 statt. Die Verwaltungsbehörde informierte im Auftrag der Partnerregionen Südtirol, Tirol, Venetien, Kärnten, Friaul-Julisch Venetien und Salzburg über das Kooperationsprogramm im neuen Programmzeitraum. Das siebenjährige Programm ist mit mehr als 91 Millionen Euro ausgestattet, wovon 80 Prozent aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung EFRE kommen. Die restlichen 20 Prozent steuern die teilnehmenden Programmpartner in Italien und Österreich mit öffentlichen oder privaten Mitteln bei.
Innovation, Klimawandel, Tourismus, lokale Entwicklung und Bürokratieabbau als Schwerpunkte
Mit diesen Geldern werden grenzüberschreitende Projekte nach fünf Prioritäten finanziert. Es sind dies Innovation und Unternehmen, Klimawandel und Biodiversität, nachhaltiger und kultureller Tourismus, lokale Entwicklung (CLLD - Community Led Local Development) sowie der Abbau von grenzüberschreitenden Verwaltungshürden. Interreg Italien-Österreich sei das einzige Programm der EU, das erfolgreich, Bottom-up (von unten nach oben) und grenzüberschreitend den CLLD-Ansatz über die Interreg-Räte umsetzt und damit lokale Akteure stärke, die in Selbstverantwortung eine dezentrale territoriale Entwicklung vorantreiben, wurde bei der feierlichen Auftaktfeier betont. Dieser wohnten neben dem Leiter der Europäischen Kommission in der Generaldirektion Regio, Slawomir Tokarski, die Landeshauptleute von Süd- und Nordtirol, Arno Kompatscher und Anton Mattle, sowie die für Finanzen zuständige Regionalassessorin Barbara Zilli aus Triest bei.
Verantwortung für territoriale Entwicklung übernehmen
"Wir sind ein kleines Europa in Europa", sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher und betonte, dass starke Partner auf lokaler Ebene die Voraussetzung für eine wirkungsvolle und strategische grenzüberschreitende Zusammenarbeit seien. Es gelte, selbst Verantwortung für die territoriale Entwicklung zu übernehmen und selbständig ein Europa zu gestalten, das auch für die nachfolgenden Generationen attraktiv bleibt. Dazu müssten Grenzhindernisse dort gemeinsam überwunden werden, wo Menschen sich im Vertrauen und mit eigenem Gestaltungswillen als Freunde und Partner treffen.
Landeshauptmann Anton Mattle hob hervor, wie das Interreg Italien-Österreich sich besonders durch seine Vorreiterrolle auch im europäischen Kontext auszeichnet: "Gerade in diesen turbulenten Zeiten ist es wichtig, dass wir den Zusammenhalt und die Vorteile der Kooperation in der EU greifbarer machen. Deshalb spielt die von der örtlichen Bevölkerung betriebene grenzüberschreitende Entwicklung eine zentrale Rolle. Durch diese direkte Beteiligung der lokalen Institutionen schaffen wir es, den Menschen vor Ort die positiven Elemente der EU näherzubringen und die regionale Zusammenarbeit zu stärken."
Innovative Projekte für junge Menschen
"Insbesondere die Durchführung gemeinsamer innovativer Projekte für junge Menschen und Start-ups zeigt und stärkt eine grenzüberschreitende Modellregion, weil sie immer im Einklang mit den Herausforderungen ihrer Gemeinschaften steht", erklärte Assessorin Barbara Zilli, die auf die Chancen hinwies, die Europa den Partnerregionen eröffne: "Durch die Valorisierung gemeinsamer bewährter Praktiken, die Verbesserung gezielter Projekte und von Vereinfachungsinstrumenten wird das Programm in der Lage sein, die besten Ausdrucksformen anzunehmen."
In einer Videobotschaft sagte der Präsident der autonomen Region Friaul-Julisch Venetien, Massimiliano Fedriga, dass Interreg Italien-Österreich nunmehr zum sechsten Mal aufgelegt und damit ein weiteres Kapitel einer langen Geschichte der Freundschaft und gegenseitigen Zusammenarbeit aufgeschlagen werde.
EU-Kommissionsvertreter Slawomir Tokarski ging auf die Bedeutung des Partnerschaftsprinzips ein und unterstrich, dass durch den starken partnerschaftlichen Ansatz auf allen Ebenen eine verbildliche Basis für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit aufgebaut wurde und das Europa den Regionen und deren Menschen nähergebracht werde.
Erster Projektaufruf im Jänner 2023
Die Verwaltungsbehörde und das Gemeinsame Sekretariat von Interreg Italien-Österreich VI-A 2021-2027 sind in der Abteilung Europa der Südtiroler Landesverwaltung angesiedelt. Der erste Aufruf zur Projekteinreichung wird Mitte Jänner 2023 veröffentlicht. In diesem Rahmen werden der rund 40 Prozent der Ressourcen zur Verfügung gestellt. Die Einreichung von herausragenden Kooperationsprojekten wird bis zum 18. April 2023 möglich sein.
Als Zeichen der Fokussierung auf nachhaltige, klimaangepasste, grüne, lebendige und junge Projekte, die im hochalpinen Kooperationsraum im Rahmen von Interreg Italien-Österreich entstehen und wachsen werden, überreichte Südtirols Landeshauptmann Kompatscher den Partnern symbolisch Zirben- und Latschenbäumchen. Mit den Worten "Eine erfolgreiche Kooperation braucht behutsame Hände, Zeit zum Wachsen, gute Wurzeln und einen Gipfelblick", wünscht er dem Programm einen guten Start und viel Erfolg.
Informationen zum Programm und den ersten Aufruf gibt es unter www.interreg.net.
Link zur Originalaussendung mit den eventuellen dazugehörigen Fotos, Videos und Dokumenten
LPA/red/jw