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Auf den Spuren der Höhlenbären: Schutzgebietsbetreuer bilden sich fort

Besucherlenkung, Informationstätigkeit und vermehrt auch Umweltbildung: Über den saisonalen Naturschutzdienst 2022 wurde gestern (14. September) in St. Kassian im Gadertal Bilanz gezogen.

In den Sommermonaten 2022 waren beziehungsweise sind in den sieben Südtiroler Naturparks 17 saisonale Schutzgebietsbetreuer und -betreuerinnen für drei oder sechs Monate im Einsatz. "Während der Hochsaison ist ein konstanter Informationsdienst in den Südtiroler Naturparks unerlässlich", erklärt dazu die für die Südtiroler Naturparks zuständige Landesrätin. "Aufgabe der saisonalen Schutzgebietsbetreuer und -betreuerinnen ist es, die Besucherinnen und Besucher über die Ziele der Schutzgebiete zu informieren und zu mehr Verständnis für Natur und Umwelt anzuregen."

Neben dem Naturpark selbst sind die saisonalen Mitarbeitenden mit viel Wissen, Eigeninitiative und Begeisterung vor allem in den sieben Naturparkhäusern des Landes tätig. Damit sie ihrer Aufgabe gut nachkommen können, erhalten sie von den Naturparkhausverantwortlichen bzw. vom Landesamt für Natur alle nötigen Informationen in den Bereichen Natur und Landschaft sowie Schutzgebietsmanagement. Vermittlungskonzepte, Erste Hilfe und Brandschutz sind zudem wichtige Eckpfeiler der Ausbildung.

Conturines-Höhle: Platz für Rückschau und neue Ideen

Höhepunkt und Abschluss des diesjährigen Fortbildung-Programmes für den saisonalen Naturschutzdienst 2022 war gestern (14. September) das Erkunden der Conturines-Bärenhöhle auf 2750 Metern Seehöhe oberhalb von St. Kassian im Gadertal im Naturpark Fanes-Sennes-Prags. „An diesem Tag waren wir nicht nur gemeinsam auf den Spuren des Höhlenbären unterwegs, sondern haben uns auch Zeit genommen, über die geleistete Arbeit zu reflektieren und Rückschau zu halten. Dieser Austausch schafft Platz für neue Ideen“, unterstreicht Leo Hilpold, Direktor im Landesamt für Natur.

Die Conturines Höhle ist 1987, also vor 35 Jahren, entdeckt worden: Es handelt sich um die weltweit höchste Fundstelle von Höhlenbären. Im Höhleninneren wurden Knochen einer bis dahin unbekannten Höhlenbärenart gefunden, die dort vor etwa 40.000 Jahren gelebt und den Namen Ursus ladinicus erhalten hat. Wanderleiter Alfred Erardi informierte über die Höhle und die Biologie des längst ausgestorbenen, pflanzenfressenden Höhlenbären; zudem konnten die Schutzgebietsbetreuenden die Tropfsteinfiguren im Höhleninneren bewundern.


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LPA/mpi