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Zügig nach Südtirol: Austausch für eine klimafreundliche Anreise

Für umweltbewusste Erreichbarkeit arbeiten Land, Handelskammer, HGV, IDM, STA und LTS zusammen. Mit Vertretern staatlicher und privater Bahnen gab es heute in Bozen dazu einen Austausch.

Dass Urlaubsgäste möglichst umweltfreundlich nach Südtirol kommen und sich ebenso im Land bewegen, will die institutionenübergreifende Arbeitsgruppe "Erreichbarkeit" nach und nach schaffen. Herausforderungen und Verbesserungsvorschläge wie zur letzten Meile, zum Gepäcktransport und zu Direktverbindungen waren heute (19. Mai) in der Handelskammer in Bozen unter dem Motto "Zügig nach Südtirol" Thema eines Austausches mit Vertretern der Staatsbahnen Deutsche Bahn DB, Österreichische Bundesbahnen ÖBB und Trenitalia sowie mit den privaten Bahnanbietern Flixmobility, Train4you, Regiojet, Postauto und Arsenale Group. 

Besprochen wurden unter anderem Tagesrandverbindungen, zusätzliche Haltestellen der Fernverkehrszüge in Sterzing und Waidbruck, eine Anbindung aus Polen sowie neue Marketingkooperationen. Vonseiten der ÖBB wurde angekündigt, dass ab November 2022 die neue Generation der ÖBB-Railjets auch auf der Brennerachse verkehren wird. Die wöchentliche Nachtzugverbindung von Köln und Hamburg nach Bozen von Train4you wurde vorgestellt, ebenso wie die Zukunftspläne von Flixmobility für Italien.

In Schiene investieren - gesamte Wirtschaft stärken

Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider unterstrich beim Treffen: "Um die Erreichbarkeit Südtirols zu verbessern und dadurch die Brennerautobahn A22 weiter vom individuellen Personenverkehr zu entlasten, brauchen wir Investitionen in die Schieneninfrastruktur sowie neue Kooperationen und Synergien mit den am Korridor tätigen Eisenbahnunternehmen." Noch auszuschöpfen gelte es das Potenzial der Schiene als Rückgrat des öffentlichen Personenverkehrs, so der Landesrat.

Die kontinuierliche Verbesserung der Erreichbarkeit Südtirols – sei es beim Ausbau von Direktverbindungen und der Taktung, als auch bei der Qualität und beim Komfort - ist auch der Handelskammer Bozen ein zentrales Anliegen, wie der Generalsekretär Alfred Aberer betonte, der die Grußworte von Handelskammerpräsident Michl Ebner überbrachte. "Von schnelleren und besseren Verbindungen profitieren nicht nur Gäste, die stressfrei und nachhaltig anreisen können, sondern der gesamte Wirtschaftsstandort Südtirol", sagte Aberer .

 Urlaubsgäste und Touristiker informieren - immer mehr Gäste für umweltschonende Anreise

Auch der Wirtschaftsdienstleister IDM arbeite an nachhaltiger Mobilität, wobei die umweltfreundliche Anreise und die umweltfreundliche Mobilität vor Ort zentrale Themen seien und die IDM mit Bahngesellschaften zusammenarbeite, sagte IDM-Präsident Hansi Pichler. Eine heuer durchgeführte Umfrage der IDM zeigt, dass  die Hälfte der insgesamt 4.750 befragten Personen sich vorstellen kann, ihre Reise künftig mit einem nachhaltigeren Verkehrsmittel anzutreten. Für acht von zehn Umfrageteilnehmern wäre es denkbar, auch nach der Anreise im Urlaub komplett aufs eigene Auto zu verzichten. Das tun derzeit bereits 66 Prozent der Gäste - die Tendenz war dabei in den vergangenen Jahren steigend. "Nun geht es darum, gemeinsam mit den Partnern die Handlungsfelder anzugehen, die aus der Gästeumfrage zur Mobilität abgeleitet wurden, wie etwa eine bessere Information, die Digitalisierung der Services oder die Angebotsoptimierung, damit immer mehr Menschen vom Auto umsteigen", betonte Pichler. 

Ebenso auf Initiativen zur Erreichbarkeit mit Bus und Bahn setzt der Hoteliers- und Gastwirteverband. "Herausforderungen sehen wir noch bei der Fahrplanauskunft, beim Ticketkauf und beim Gepäcktransport. Auf der anderen Seite muss die Kommunikation der Angebote für uns als Gastgeber ein Hauptschwerpunkt sein. Wir sind täglich in direktem Kontakt mit den Gästen und können sie auf die vielen gut funktionierenden Angebote bezüglich An- und Abreise und innerhalb Südtirols informieren", unterstrich HGV-Präsident Manfred Pinzger.

Fahrplan, Infrastrukturen und geeignete Tickets für umweltfreundliche An- und Abreise

"Wenn wir über eine Optimierung der Erreichbarkeit von und nach Südtirol bzw. in Südtirol selbst reden, so brauchen wir einen Schulterschluss zwischen den Bereichen Mobilität und Tourismus. Gemeinsames Ziel muss es sein, einen Fahrplan zu entwerfen, wie die Erreichbarkeit so nachhaltig und umweltfreundlich wie möglich gestaltet werden kann", sagt Martin Fill, Präsident der STA - Südtiroler Transportstrukturen AG. Im Bahnbereich seien mit dem Ausbau der Riggertalschleife, des Virgltunnels in Bozen und der Meraner Linie Projekte aufgegleist, die das Bahnfahren insgesamt attraktiver machen würden und Südtirol lokal, regional und international verbinden. 

"Durch die Digitalisierung kann Südtirol als Tourismusdestination nahtlose Angebote schaffen und die Erreichbarkeit des Landes mit nachhaltigen Verkehrsmitteln verbessern", berichtete Patrick Dejaco, der Bereichsleiter der STA für das Informationssystem.

Über Möglichkeiten, Gäste und Touristiker besser mit Informationen über einen autofreien Urlaub in Südtirol zu informieren, berichtete Martin Rabensteiner von der Produktenwicklung bei IDM. "Gearbeitet wird an einer Optimierung der Gästekarte, die digitalisiert wird und insgesamt einen einfachen und bequemen Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln schaffen soll", erklärte Rabensteiner.

Die Arbeitsgruppe "Erreichbarkeit"

Die institutionenübergreifende Arbeitsgruppe "Erreichbarkeit" unter Leitung von Mobilitätsressortchef Martin Vallazza verfolgt die Ziele, den Autoverkehr zu verringern, die Erreichbarkeit Südtirols insgesamt nachhaltiger zu gestalten und die öffentliche Mobilität in Südtirol zu fördern. In der Arbeitsgruppe vertreten sind das Ressort für Infrastruktur und Mobilität des Landes, die Handelskammer Bozen, der Wirtschaftsdienstleister IDM Südtirol und der Hoteliers- und Gastwirteverband HGV. Ebenso arbeiten die landeseigene Südtiroler Transportstrukturen AG STA und der Landesverband der Tourismusorganisationen Südtirols mit.


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LPA/san